Microsoft Office 365

IT-Chefs skeptisch gegenüber Cloud-Office

10.10.2011
Von Hartmut Wiehr

Angst um Daten sehr groß

Oliver Maisch, Head of IT International bei der VBH Holding: "Wir setzen nur auf eine Private-Cloud- und nicht auf eine Public-Cloud-Lösung."
Oliver Maisch, Head of IT International bei der VBH Holding: "Wir setzen nur auf eine Private-Cloud- und nicht auf eine Public-Cloud-Lösung."
Foto: VBH Holding

Das Business User Forum sieht eine verbreitete Skepsis gegenüber den Cloud-Anbietern: "Die Angst um die eigenen Daten ist schon sehr groß." Man müsse jedoch langfristig denken. Cloud ComputingCloud Computing sei "die Zukunft und wird die IT-Shops dramatisch verändern. Wenn die rechtlichen Fragestellungen glaubwürdig beantwortet sind und zudem die Interface-Frage final geklärt ist, wird es kein Entkommen geben." Der Weg dahin gehe über eine straffe Data Governance und eine klare Schutzbedarfsanalyse. Darüber könne dann definiert werden, "was in der internen Cloud bleiben muss und was rausgegeben werden kann". Das Cloud-Modell an sich werde aber kommen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Für die Analysten von Gartner und Forrester Research ist es schon da. Als Beweis dienen ihnen die Angebote von GoogleGoogle Apps for Business, LotusLive von IBMIBM, die massive Kampagne von Microsoft für Office 365 sowie die erfolgreichen Konzepte von Salesforce.com oder AmazonAmazon EC2. Alle arbeiten kontinuierlich daran, weitere Kunden zu gewinnen, und auch Service-Provider und Telco-Gesellschaften tüfteln an Cloud-Services oder sind schon am Markt damit. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de

Felix Fürnhammer, Manager IT bei X-Fab "Wir sind bei Cloud eindeutig bodenständiger und arbeiten zum gegenwärtigen Zeitpunkt lieber mit lokal ausgerichteten Lizenzen."
Felix Fürnhammer, Manager IT bei X-Fab "Wir sind bei Cloud eindeutig bodenständiger und arbeiten zum gegenwärtigen Zeitpunkt lieber mit lokal ausgerichteten Lizenzen."
Foto: X-FAB

Forrester empfiehlt, jetzt die Zeit zum Ausprobieren für Hybridmodelle aus On-Premise-Lösungen, Private und Public Cloud zu nutzen. Nur so könne man die nötigen Erfahrungen sammeln. Anwender könnten zum Beispiel ihre Exchange-User in zwei Gruppen aufspalten: einmal für das klassische Lizenzmodell für Angestellte in der Firmenzentrale und einmal für die Online-Abrechnung nach Gebrauch für externe oder temporäre Mitarbeiter.

Microsoft hat in eigene Rechenzentren investiert, um sich selbst als Hosting Company für Office 365 mit entsprechenden Service Level Agreements zu etablieren. Mit dieser Strategie zielt man auf die großen Kunden, vor allem auf jene, die sich schon für BPOS entschieden hatten (Business Productivity Online Suite, der Vorläufer von Office 365; siehe auch Kasten). Microsoft hat jetzt die Mindestgrenze für dedizierte Host-End-User von Office 365 von 5000 bei BPOS auf 30 000 angehoben, was die Zahl möglicher Kunden einschränkt. Für kleine und mittlere Unternehmen arbeitet man mit Hosting- und Telco-Partnern zusammen.

Image- und Zuverlässigkeitsprobleme des Lizenz-Riesen Microsoft könnten der angepeilten Expansion in Cloud-Gefilde in die Quere kommen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Anwender in Sachen SecuritySecurity, Ausfallsicherheit oder Verzicht auf die hausinterne Anpassung und Kontrolle der IT überzeugen lassen. Alles zu Security auf CIO.de

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