Microsoft Office 365

IT-Chefs skeptisch gegenüber Cloud-Office

10.10.2011
Von Hartmut Wiehr

Für Oliver Maisch, Head of IT International bei der VBH Holding, einem Großhandelsunternehmen für Baubeschläge nahe Stuttgart, sprechen derzeit für einen Wechsel eigentlich nur "externe Dinge, wie das Öffnen von Dokumenten, die man von außen bekommt". Auch die Ansprüche der Mitarbeiter an eine zeitgemäße IT, so wie sie sie privat kennen, könnte ein Faktor für eine positive Entscheidung werden. Doch noch spreche vor allem der Sicherheitsaspekt gegen einen Wechsel. Maisch insistiert: "Wir setzen nur auf eine Private-Cloud- und nicht auf eine Public-Cloud-Lösung."

Nur eines ist sicher: Der Beratungsbedarf ist enorm. Und das allein hat der IT-Industrie schon oft lukrative Geschäfte eingebracht.

Office 365 - Package-Wirrwarr

Der Vorläufer von Office 365 war die Business Productivity Online Suite (BPOS), die auf den Serverversionen von Exchange, SharePoint, Office Live Meeting und Communicator beruhte. Sie war für mindestens 5000 User konzipiert.

Office 365 umfasst die 2010er-Server-Versionen von:
Exchange Online / SharePoint Online / Lync Online / Office Professional Plus

Je nach Cloud-Strategie werden diese vier Bestandteile gegenwärtig in vier Paketen für Enterprise User und zwei für Kiosk User angeboten. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in puncto Funktionsumfang und Serviceoptionen. Besondere Aufmerksamkeit sollte die Tatsache hervorrufen, dass alle vier Portfolioelemente nicht über die exakt gleichen Features verfügen wie die On-Premise-Versionen.

Microsoft hat zudem angekündigt, hier noch Veränderungen vorzunehmen, was die Auswahl zusätzlich erschwert. So fehlt bisher eine Unterstützung für Blackberry-Geräte. Andere Lücken betreffen Compliance-Fragen, wenn ein Unternehmen Office 365 intern installieren will – zum Beispiel die Konformität mit EU-Regelungen. Microsoft hat eigens eine Web-Seite für ein "Trust Center" eingerichtet, auf der man sich über Fortschritte auf diesem Gebiet informieren kann.

Forrester Research verweist in einem Überblick ("An Early Look At Microsoft Office 365 Features") darauf, dass sich die Preise der Online-Versionen trotz "per-user subscription" auf dem Niveau der In-House-Installationen einpendeln könnten. Der Online-Wert besteht dann mehr in der vereinfachten Kostenberechnung für künftige Upgrades und dem leichteren Hinzufügen weiterer Benutzer.

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