Analysten-Kolumne

IT-Einkäufe besser strukturieren



Die Marktanalyse- und Beratungsschwerpunkte von Hartmut Lüerßen sind Digitalisierung, Trends in der IT-Beratung sowie IT-Service, Engineering Services und Personaldienstleistungen.

Um hier gegenzusteuern und gleichzeitig Potentiale zur Volumenbündelung und damit zur Reduzierung der externen Kosten zu heben, geht der Trend dahin, die Zahl der externen Dienstleister insgesamt zu reduzieren. Dabei agieren die Unternehmen meist in Anlehnung an das Pareto-Prinzip: Circa 80 Prozent der Beratungsleistungen und Services wollen sie mit wenigen großen Partnern abwickeln, für 20 Prozent der Themen setzen die Firmen weiterhin auf kleinere Spezialisten. Denn auch große Anbieter mit einem breiten Leistungsspektrum können nicht alles gleich gut.

Ein wichtiges Werkzeug für die KonsolidierungKonsolidierung ist dabei die Auswahl von bevorzugten Partnern, die in einer Preferred-Partner-Liste zusammengefasst werden. Von den im Rahmen der Studie befragten Unternehmen arbeiten bereits mehr als 70 Prozent mit Listen bevorzugter Partner. Insgesamt 25 Prozent der Unternehmen bereiten eine solche Liste vor oder überarbeiten ihre bestehende Ausprägung in Bezug auf das Matching der internen Anforderungsbereiche mit dem bewerteten Leistungsportfolio des externen Partners. Im Durchschnitt umfasst die Liste von Preferred Partnern 23 Unternehmen, nur in Ausnahmefällen wird die Zahl von 60 Teilnehmern überschritten. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Anforderungen an Preferred Partner

Dabei unterscheiden sich die Anforderungen an das Preferred-Partner-Modell zum Teil erheblich. Bei manchen der Befragten stellen die Listen lediglich eine Hilfestellung für die Vorauswahl dar. Andere Unternehmen haben das Thema auch international schon stark vorangetrieben und eine detaillierte Anforderungs- und Matching-Matrix entwickelt - oft in Verbindung mit einem mehrstufigen Partner-Modell. Teilweise werden sogar unternehmensinterne Zertifizierungsvorschriften für Produktionsbereiche mit abgebildet.

Bei dieser Konstellation können bei Projektanfragen aus der Matrix heraus innerhalb sehr kurzer Zeit zwei oder drei Firmen angesprochen werden, was die Zeit bis zur Auftragsvergabe bei hoher Transparenz stark verkürzt. Angesichts der steigenden Transparenz-Anforderungen im Rahmen der IT-Governance durch Bestimmungen wie SOX oder Basel II ist das ein weiterer großer Vorteil für die Organisation.

Die wichtigste Basis für die Erstellung dieser Listen, so zeigten es die Interviews, sind die konkreten Erfahrungen aus der bisherigen Zusammenarbeit mit Dienstleistern. Neben fachlichen Kriterien in Bezug auf IT-Skills, tiefem Know-how der Geschäftsprozesse und anderer Kriterien zählen im Rahmen von Risiko-Betrachtungen auch wirtschaftliche Aspekte wie eine solide Finanzierung und die geschäftliche Entwicklung für die Status-Bewertung eines Partners.

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