Healthcare IT


Gerald Götz, Konzernbevollmächtigter IT, Sana Kliniken

"IT ist ein Werkzeug wie ein Skalpell"

Zu Lasten des Patienten?

Im Gegenteil, das System zeigt Einsparmöglichkeiten auf, die ohne Qualitätsverlust zugunsten von mehr Zuwendung und mehr Service gegenüber dem Patienten realisiert werden können und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Klinik verbessern.

Und wie steht es um die Zufriedenheit der Ärzte und Pflegekräfte mit der IT?

Das ist ein schwieriges Thema. Es besteht ein legitimer Anspruch der Ärzte und Pflegekräfte, sich um ihre Patienten kümmern und nicht um IT. Dies steht leider im völligen Widerspruch zur Realität der umfangreichen Dokumentations- und Kommunikationspflichten dieser Berufsgruppen. Für uns bedeutet das: Hin gehen zu den Ärzten und Schwestern, in deren Arbeitsbereiche und beobachten. Nur so können wir verstehen, was der Arzt wirklich denkt und braucht. Da müssen auch unsere IT-Mitarbeiter umdenken, und sich als Kunden-orientierte Organisation verstehen – hier haben wir noch eine ordentliche Wegstrecke vor uns.

Was ergeben diese Beobachtungen konkret?

Zweierlei, der Arzt möchte möglichst schnell Patientendaten auf den Schirm holen, die für die jeweilige medizinische Fragestellung zusammengestellt sind. Noch ist es derzeit dazu nötig, Daten aus verschiedenen Subsystemen herauszuholen. Aber wir haben den Weg ja schon eingeschlagen, die Vielfalt der Systeme zu reduzieren und gleichzeitig die Aufbereitung der Daten intelligenter zu lösen. Das Problem ist der wenig geübte Nutzer. IT ist ein Werkzeug wie ein Skalpell. Für den Patienten ist dieses scharfe Messer nur von Segen, wenn der Chirurg, in dessen Hände sich der Patient vertrauensvoll begibt, in der Handhabung des Instruments ausreichend erfahren ist und ständig damit trainiert. Das ist mit einer erfolgreichen Nutzung der sich ständig weiterentwickelnden Informationssysteme nicht anders. Zufriedene Nutzer sind in der Regel auch intensive Nutzer.

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