Neue Anforderungen an IT-Dienstleister

IT-Outsourcing ist tot, es lebe IT-Outsourcing

27.04.2020
Anzeige  Die IT soll endlich handfeste Ergebnisse im Unternehmen erbringen, fordert das Business. Damit rücken Beratung und das Gespräch mit Fachabteilungen in den Vordergrund. Diese Entwicklung formt eine neue Art von IT-Outsourcing heraus.

IT-Outsourcing war stets ein komplexes Metier - aber mit einem einfachen Geschäftsmodell: Eine zentrale IT übergab ihre IT-Infrastruktur an einen IT-Dienstleister, der dazugehörige Wartungen und Entwicklung übernahm. Die Leistung lag in einem stabilen, hochverfügbaren und kostenoptimierten IT-Betrieb mit standardisierter Hard- und Software.

DXC hat seine Strategie modernisiert: IT-Outsourcing (IT-O) bleibt weiterhin der Kern des Unternehmens und bildet die Basis (grüne Ebene). Die „Cloud & Security Services“ (gelbe Ebene) folgen dem Trend, dass Unternehmen viele Applikationen in die Cloud schieben wollen. Hinzu kommen der Stack „Applications and Industry“, der auf diverse Branchen fokussiert, sowie ein neuer Technology-Stack „Data Analytics & Engineering“, der für skalierbare Projektarbeit steht. Ganz oben steht der Bereich „Advisory“.
DXC hat seine Strategie modernisiert: IT-Outsourcing (IT-O) bleibt weiterhin der Kern des Unternehmens und bildet die Basis (grüne Ebene). Die „Cloud & Security Services“ (gelbe Ebene) folgen dem Trend, dass Unternehmen viele Applikationen in die Cloud schieben wollen. Hinzu kommen der Stack „Applications and Industry“, der auf diverse Branchen fokussiert, sowie ein neuer Technology-Stack „Data Analytics & Engineering“, der für skalierbare Projektarbeit steht. Ganz oben steht der Bereich „Advisory“.
Foto: DXC

Heute aber zählt Tempo, Tempo, Tempo. Firmen müssen neue Produkte zügig entwickeln und Geschäftsprozesse schnell anpassen. Die Fachabteilungen verlangen, dass (datengetriebene) Anwendungen schnell bereitstehen, um das Geschäftsmodell weiterentwickeln zu können.

In dieser "neuen Welt" zählen vor allem Innovationen. Das erfordert agile Teams, die mit Hilfe von modernen Methoden wie Design Thinking binnen weniger Wochen prototypische MVPs (Minimum Viable Product) bauen. Ein MVP ist ein erstes funktionsfähiges Produkt, das die Basisanforderungen erfüllt und zu einem frühen Zeitpunkt in Betrieb gehen kann. Auf Basis des Feedbacks etwa von Kunden wird das MVP sukzessive verbessert. Es geht also um Projekte, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Das Business treibt die IT an wie nie zuvor

Diese neuen Anforderungen stellen häufig die alte Ordnung auf den Kopf. "Das Business steht heute an vorderster Stelle und treibt die weitgehenden Veränderungen der IT voran. Diese läuft im Hintergrund mit einem etablierten Betriebsmodell, muss sich aber flexibel und zügig unter Einhaltung des Kostendrucks zu den Anforderungen des Business weiterentwickeln", erklärt Piotr Platek, Associate Partner bei DXC.

Platek sieht hier ein "bipolares IT-Modell" als große Herausforderung: Auf dem einen Pol dieses IT-Models müssen immer noch die Elemente der "Legacy Systeme" gewartet oder sogar weiterentwickelt werden, so Platek.

Auf dem gegenüberliegenden Pol gehören heute moderne Technologien wie IOT, Maschinelles Lernen oder 5G zur IT-Infrastruktur, um digitale Geschäftsmodelle umsetzen zu können. Die Anwendungsentwicklung als auch die IT-Architektur müssen so aufgebaut sein, dass sie Datenströme analysieren und verarbeiten kann.

Des Weiteren treffen diese neuen Anforderungen in vielen Firmen auf gewachsene, teilweise veraltete IT-Strukturen, mit denen sich Businessprozesse nur schwer automatisieren lassen. Das stellt Unternehmen und ihre IT-Partner vor Herausforderungen. Um agiler zu werden, müssen Firmen ihre IT-Organisation verändern und dafür sorgen, dass IT-Abteilung und Fachabteilungen enger zusammenarbeiten. Denn letztere treiben oft die Innovationsbestrebungen im Unternehmen an.

"Das ist keine Disruption. Die Themen sind ähnlich wie früher, nur bieten Technologien wie KI neue Optionen etwa für Anwendungen, die Echtzeitdaten analysieren", erläutert Platek. "Diese Entwicklung ist mehr eine Evolution der IT, Hand in Hand mit den Anforderungen des Business."

Die Antwort der klassischen IT-Outsourcer

Für externe IT-Partner heißt das: Klassisches IT-Infrastruktur-Outsourcing reicht nicht mehr aus. Die Zeiten von reinen Serviceleistungen im konkreten Auftrag des Kunden, zum Beispiel Installation neuer Server und Aufbau des Netzwerks, sind mehr oder weniger vorbei. Langjährige Verträge mit starren SLAs und fixen Kosten sind obsolet. Innovation lässt sich kaum zum Festpreis anbieten.

Der Experte

Piotr Platek ist Associate Partner und Digital-Evangelist bei DXC Technology. Er realisiert kundenspezifische Lösungen im IT-Management und konzeptioniert Transformationsprozesse im Hinblick auf die digitale Journey der Unternehmenskunden.

Piotr Platek, Associate Partner bei DXC: „Das Business steht heute an vorderster Stelle und treibt die Veränderungen. Im Hintergrund läuft die IT, die bisher die Triebwerke des Unternehmens gewartet hat. Sie muss jetzt auch die Rolle des Co-Piloten wahrnehmen, um dann in die „Wolke“ zu fliegen.
Piotr Platek, Associate Partner bei DXC: „Das Business steht heute an vorderster Stelle und treibt die Veränderungen. Im Hintergrund läuft die IT, die bisher die Triebwerke des Unternehmens gewartet hat. Sie muss jetzt auch die Rolle des Co-Piloten wahrnehmen, um dann in die „Wolke“ zu fliegen.
Foto: DXC

"In diesem neuen Umfeld sind verstärkt Beratung, Anwendungsentwicklung & Cloud Services sowie agile Projektarbeit gefragt", erläutert Platek. "Es geht um komplexe Businessanforderungen und den Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen - kontinuierlich und unterstützt durch regen Austausch".

Dementsprechend stellen sich viele IT-Outsourcing-Dienstleister neu auf. Auch DXC hat sein Portfolio umgebaut. IT-Outsourcing bleibt weiterhin das Kerngeschäft des Unternehmens. Hinzu kommen die neuen Services "Cloud & Security", "Data Analytics & Engineering" und vor allem Beratung, auch zu möglichen neuen Geschäftsmodellen.

Dabei analysiert DXC im ersten Schritt gemeinsam mit den Kunden die neuen Geschäftsanforderungen und erarbeitet eine digitale Strategie. Erst dann folgen die IT-Maßnahmen. Etwa ein Umbau der IT-Organisation oder wenn sich der Einkauf auf Cloud-Anwendungen umstellen muss. Solche Themen unterstützt DXC auch mit Technologie- und Prozessberatung. "Wir pflegen dabei einen pragmatischen Blick: Welche Hindernisse müssen Kunden überwinden, um den digitalen Wandel erfolgreich anzugehen? Was ist für die Zukunft wichtig?", so Platek.

Kultur wird zum kritischen Erfolgsfaktor

Ein großes Hindernis ist: Oft mangelt es Fachabteilungen am Verständnis für die IT. Zum Beispiel ermöglichen neue IT-Tools mehr Effizienz in der Produktion. Aber die Techniker im Shop Floor verstehen die IT nicht, wenn diese von Security spricht. "Damit beide zusammenkommen, ist ein Wandel in der Kultur erforderlich", erläutert Platek. Daher ergreift DXC nicht Partei, sondern ist Mediator. "Wir sehen unsere Rolle auch als Vermittler zwischen Business und IT, der dafür sorgt, dass die Fachabteilungen und die IT an einem Strang ziehen."

Solche Erfordernisse zeigen, dass das klassische IT-Outsourcing ein Auslaufmodell ist. Es reift ein modernes IT-Outsourcing-Modell heran, das der Komplexität in digital orientierten Unternehmen gerechter wird. "Unsere Kommunikationspläne zum Beispiel beziehen immer alle Stakeholder ein", erzählt Platek.

Trotz all dieser Entwicklungen hat ein Grundsatz überlebt, schmunzelt Platek: "Wir kennen die Belange der zentralen IT und wissen: Gehe niemals an der IT vorbei, wenn du skalieren willst."

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