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Freelancer stark gefragt

IT-Personaldienstleister im Zugzwang

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Andreas Krawczyk, freelance.de: "Gerade Endkunden setzen vermehrt auf das Internet als direkten Weg zur Besetzung von Projekten."
Andreas Krawczyk, freelance.de: "Gerade Endkunden setzen vermehrt auf das Internet als direkten Weg zur Besetzung von Projekten."
Foto: freelance.de

Allerdings hebt die Flut derzeit fast alle Boote. Anbieter wie Freelance.de bedienen einen Teil des Marktes, dem es vor allem auf Ungebundenheit ankommt: "Gerade Endkunden setzen vermehrt auf das Internet als direkten Weg zur Besetzung von Projekten", berichtet Krawczyk. "Vor allem kleine und mittlere Unternehmen schreiben ihre Projekte auf unserer Seite aus." Und mit Skillplanet.de wird das Angebot diversifiziert, um Dienstleistern einen besseren Service in der Projektakquise zu bieten.

Veränderte externe Rahmenbedingungen

Interne Strukturen sind nur eine aktuelle Baustelle der Personaldienstleister, auch die externen Rahmenbedingungen halten die Branche auf Trab. Das betrifft in erster Linie das Angebot an Freiberuflern, das mit der Nachfrage bisweilen kaum Schritt halten kann. "Inzwischen bleiben Projektanfragen vermehrt über längere Zeiträume vakant, da die Besetzungschancen durch den limitierten Freiberuflermarkt gering sind", sagt Markus Reefschläger, Geschäftsführer der Geco Deutschland GmbH.

Inzwischen seien auch "ehemals einfache Infrastrukturanfragen" etwa in der Administration oder im Support schwerer zu erfüllen als noch vor einem Jahr. Dies gilt für Ballungsräume, aber zunehmend auch in strukturschwachen Regionen etwa im Osten Deutschlands - mit Folgen für die Bindung der freiberuflichen Projektmitarbeiter, die aufgrund der starken Nachfrage intensiv umworben werden und attraktive Projektangebote erhalten, berichtet Reefschläger: "In Teilbereichen rückt für uns die Rekrutierung von eigenen, bei Geco festangestellten Spezialisten in den Vordergrund, die wir dann in externe und temporäre Kundenprojekte entsenden können." Dies führe zu neuen Rekrutierungskanälen, die Onboarding-Methoden würden überdacht.

Hinzu kommt der Klassiker für Personalvermittler und Dienstleister: die rechtlichen Rahmenbedingungen. "Eine zentrale Herausforderung stellen aus unserer Sicht die künftigen Regularien dar", sagt Sven Herzberg, Vorstandssprecher der Goetzfried AG.

Hier werden viele Fragen für alle Beteiligten aufgeworfen: Wie wird Projektarbeit künftig bei Kunden vor Ort realisiert? Müssen sich Freelancer noch stärker als Unternehmer positionieren? Und wie erlangen Unternehmen Rechtssicherheit beim Einsatz von externen IT-Experten? "Diese Punkte gilt es möglichst kurzfristig und umfänglich zu beantworten", fordert Herzberg. Derweil setzt Goetzfried neben dem Kerngeschäft, das in der Vermittlung von Freiberuflern auf Zeit liegt, zunehmend auf die Suche nach geeigneten Experten für Festanstellungen. "Darüber hinaus nimmt das Thema Arbeitnehmerüberlassung von hochqualifizierten IT-Experten immer mehr Raum bei uns ein."

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