Strategien


Compliance-Management

IT-Recht für den Verdachtsfall

08.03.2011
Von Kolja Kröger

Aber auch für aktive Mitarbeiter seien die Verlockungen groß, Daten nach außen zu geben. "Die neuesten Fotos von sogenannten Erlkönigen bei neuen Fahrzeugentwicklungen sind sowohl bei Journalisten als auch bei Wettbewerbern sehr begehrt und werden teilweise zu hohen Preisen verkauft."

Was eine Whistleblower-Hotline bringt

Mitarbeiter vertrauen sich eher anonym einer Ethik-Hotline an als offen einem Vorgesetzten das Fehlverhalten von Kollegen zu berichten.
Mitarbeiter vertrauen sich eher anonym einer Ethik-Hotline an als offen einem Vorgesetzten das Fehlverhalten von Kollegen zu berichten.
Foto: Uschi Hering - Fotolia.com

Ein wichtiges Instrument, damit Unternehmen über ein solches Fehlverhalten überhaupt gewahr werden, sei eine "Whistleblower-Hotline". Mitarbeiter können verdächtige Kollegen anonym melden, um Schaden von der Firma abzuwenden. Viele würden sich nicht direkt an die Vorgesetzten oder Vertrauenspersonen wenden, um nicht als Verräter dazustehen.

Nur 37 Prozent der Unternehmen setzen laut Studie ein solches Kontroll-Instrument ein, bei einem Prozent sei es in Planung. Ethik-Hotlines oder ein externer Ombudsmann fallen ebenso darunter.

Feste juristische oder forensische Regeln für ein Compliance-Programm könnten sie trotz aller Empfehlungen nicht festlegen, schreiben die Autoren der Studie. Das hänge "von den spezifischen Umständen im Einzelnen Unternehmen ab." Will eine Pizza-Kette die Küche mit Kameras überwachen, damit die Mitarbeiter die misslungen Menüs nicht selber verzehren - und so plötzlich weniger Ausschuss entsteht? Oder will ein Roboter-Hersteller sein Forschungsknowhow möglichst geheim halten?

Indem sie solche Fragen offen lassen, bringen sich die Unternehmen hinter der Studie auch wieder selbst ins Gespräch - wenn es um Hilfe mit dem Gesetz geht oder um Fahndung nach veruntreuten Daten.

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