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Analysten-Kolumne

IT Services und Outsourcing: Standardisierung und italienische Systemgastronomie

Andreas Stiehler ist Principal Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC).
Die Standardisierung von Leistungsangeboten gehört zu den Topthemen der deutschen IT- Dienstleister in diesem Jahr. Dies zeichnet sich bei den derzeit eingehenden Befragungsergebnissen unserer Marktanalyse IT Services 2007 schon jetzt ab.

Die IT-Dienstleister tun auch gut daran, diesem Thema eine hohe Bedeutung beizumessen. Denn spätestens wenn sich das momentane Konjunkturhoch dem Ende neigt, müssen sich die Anbieter fragen, wie sie den Forderungen der Kunden nach sinkenden Preisen nachkommen und trotzdem noch anständige Margen erwirtschaften können.

Viele Anwender stehen diesem Thema jedoch immer noch kritisch gegenüber. Eine StandardisierungStandardisierung der Leistungsangebote wird dabei nicht selten gleichgesetzt mit Billigangeboten von der Stange, die mit eingeschränkter Individualität und verminderter Qualität der Dienstleistungen einhergehen. Tatsächlich bewirkt die Standardisierung - wenn sie richtig umgesetzt wird - genau das Gegenteil. Denn standardisierte Leistungsangebote eröffnen nicht nur Kostensenkungspotenziale. Sie bieten auch die Chance, Qualität und Flexibilität der Service-Angebote zu erhöhen - und dies ohne drastische Einschränkungen in der Individualität. Mit anderen Worten: Die Standardisierung von Leistungsangeboten bedeutet nicht nur IT-Dienstleistungen von der Stange, sondern auch nach Maß. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Standardisierung bietet jede Menge Vorteile

So lassen sich bei standardisierten Leistungsangeboten Qualitäts- und Sicherheitslevel eher gewährleisten als bei individuell geschnitzten Services. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler abgestellt und Sicherheitslecks geschlossen sind, bei vielfach erprobten Anwendungen höher als bei Neuentwicklungen. Warum also das Rad immer wieder neu erfinden? Wenn es dem Kunden vor allem darum geht, dass die IT-Anwendung reibungslos läuft und dies zu veritablen Kosten, dann sollte einem standardisierten Angebot nichts entgegenstehen.

Die Standardisierung von Leistungsangeboten bietet weiterhin auch Raum für flexible - also am Verbrauch orientierte - Bereitstellungs- und Abrechnungsmodelle im IT-Umfeld. So ist die häufig propagierte Lieferung und Abrechnung von IT-Dienstleistungen wie bei Strom und Wasser nur möglich, wenn viele Kunden Leistungen über eine einheitliche (standardisierte) Plattform beziehen. Denn erst durch den One-to-Many (oder Shared Service)-Ansatz können Ressourcen trotz individueller Schwankungen effizient eingesetzt und die Angebote skalierbar werden. Mit anderen Worten, nutzungsorientierte Bereitstellungs- und Abrechnungsmodelle, die für den Anwender ein hohes Maß an Flexibilität bedeuten, würden sich ohne einen bestimmten Grad der Standardisierung nicht rechnen.

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