Global Fraud Report

IT-Sicherheit: Gefühl der Hilflosigkeit

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Kroll merkt zur europäischen Situation an, dass das Kriminalitätsniveau zwar gegenüber dem Vorjahr gesunken sei. Gestiegen ist dafür offenbar der Verlust, den die Opfer der Machenschaften hinnehmen müssen. Im vergangenen Jahr gaben noch 47 Prozent an, ohne finanziellen Schaden geblieben zu sein. In diesem Jahr galt das nur noch für 23 Prozent. Obwohl die Sorgen insbesondere vor Datendiebstahl auch in Europa wachsen, setzen die Firmen laut Kroll nur unterdurchschnittlich Präventionsmaßnahmen um.

Verlust entspricht Wochenerlös

Die Kroll-Studie listet ferner auf, welche Art von Daten vor allem gestohlen wird. In jedem fünften Unternehmen galt die Attacke proprietären Daten, inklusive geistigem Eigentum. In 17 Prozent der Firmen kamen persönliche Daten von Kunden abhanden, in 12 Prozent persönliche Daten von Mitarbeitern. 47 Prozent der Befragten sind in der glücklichen Lage, bisher nicht Opfer derartiger Attacken geworden zu sein.

Für den gesamten Bereich der Wirtschaftskriminalität gilt laut Studie, dass 60 Prozent der Täter aus dem eigenen Unternehmen kommen – im Vorjahr waren lediglich 55 Prozent Insider. Von den Tätern waren 28 junge Mitarbeiter, aber auch 21 Prozent Manager.

Der finanzielle Verlust durch Wirtschaftsdelikte beläuft sich im globalen Durchschnitt auf 2,1 Prozent des jährlichen Gewinns. Das entspricht laut Kroll in etwa dem Erlös, der in einer Woche erwirtschaftet wird. 18 Prozent der befragten Firmen büßten mehr als 4 Prozent ihres Ertrags ein.

Der aktuelle „Global Fraud Report“ ist bei Kroll erhältlich.

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