Strategien


Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD (Teil 2)

IT-Zukunft Deutschland: Alles eher im Ungefähren

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Im am 27. November 2013 beschlossenen Koalitionsvertrag haben CDU/CSU und die SPD den Rahmen für die digitale Zukunft Deutschlands festgeschrieben. Fazit: Alles bleibt im Ungefähren.
Mit Handys kennt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel aus.
Mit Handys kennt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel aus.
Foto: Deutsche Messe

Im Folgenden werden wir einige Originalpassagen des Koalitionsvertrags wiedergeben und an verschiedenen Stellen einen Kommentar hinzufügen. Dieser Text ist die Fortsetzung von Teil 1. Unsere Leser möchten wir ermuntern, mit eigenen Kommentaren die Gedanken der möglichen schwarz-roten Regierung zu beurteilen.

Ab Seite 138 widmen sich die Koalitionäre den Chancen für ein freies und sicheres Internet. Maßgeblicher Faktor der Digitalisierung sei "die Globalisierung der Netze und die internationale Arbeitsteilung im Bereich der Informationstechnik. Das weltweite Netz ist ein globales Freiheitsversprechen. Doch spätestens der NSA-Skandal hat die Verletzlichkeit der digitalen Gesellschaft aufgezeigt. IT-Sicherheit wird zu einer wesentlichen Voraussetzung zur Wahrung der Freiheitsrechte."

Wer nun erwartet hat, dass die künftige Regierung Stellung nehmen würde zur NSA-Affäre und möglichen Verhaltensweisen einer künftigen deutschen Regierung, wird enttäuscht. Die "gesellschaftlichen Chancen und ökonomischen Potenziale der Digitalisierung dürfen nicht gefährdet werden", heißt es lediglich.

Kein Wort zu der internationalen, flächendeckenden Überwachung, kein Wort zum Thema Cloud ComputingCloud Computing und den daraus erwachsenden internationalen technischen Verflechtungen samt der zu erwartenden rechtlichen Probleme. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Digitales Wachstumsland Nummer 1

Weiter geht es mit den Absichtserklärungen. "Wir wollen die Informations- und Kommunikationsstrategie (IKT-Strategie) für die digitale Wirtschaft weiterentwickeln. Dazu gehören für uns Spitzenforschung im nationalen und europäischen Rahmen, die Entwicklung und Anwendung von digitalen Technologien und optimale Wachstumsbedingungen für Unternehmen aller Branchen."

Es vergeht kein nationaler IT-Gipfel, auf dem dieses Bekenntnis nicht in der einen oder anderen Weise formuliert wird.

Sigmar Gabriel, prospektiver stellvertretender Bundeskanzler der schwarz-roten Regierung.
Sigmar Gabriel, prospektiver stellvertretender Bundeskanzler der schwarz-roten Regierung.
Foto: Sigmar Gabriel

Auch der Bürokratieabbau ist ein Dauerthema, dass sich die politisch Verantwortlichen schon seit Jahren - folgenlos - auf die Fahnen schreiben. Im Koalitionsvertrag taucht er wieder auf: "Um den globalen und sicherheitspolitischen Herausforderungen zu begegnen, fördern wir die deutsche und europäische IKT-Industrie, indem wir die Rahmenbedingungen dafür verbessern und Bürokratie abbauen."

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