Kostensenkungen erwartet

ITIL: Zertifizierung soll heimliche Schwächen offen legen

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Obwohl zwei Drittel der größeren deutschen Unternehmen bereits mit der IT Infrastructure Library (ITIL) arbeiten oder den Einsatz in den nächsten zwei Jahren planen, wollen nur 16 Prozent ihre IT-Prozesse nach BS 15000 oder ISO/IEC 20000 zertifizieren. Gleichzeitig trauen sie einer Zertifizierung zu, unerkannte Schwächen in den Prozessen aufzudecken und die Qualität nachhaltig zu verbessern. Das meldet der Berater Exagon in einer Studie.

37 Prozent der Befragten geben in der Studie an, ihre IT-Services schon jetzt mit ITILITIL zu managen, weitere 31 Prozent wollen spätestens 2008 nachgezogen haben. Aus Sicht der Untersuchungsteilnehmer spricht vor allem die Kostensenkung für den Einsatz von ITIL. Dieser Punkt wird von 68 Prozent als Hauptargument genannt. 62 Prozent erklären, dass ITIL die Produktivität steigere, beinahe ebenso viele (59 Prozent) erwarten, operative Risiken mindern zu können. Alles zu ITIL auf CIO.de

Dass Compliance-Vorgaben mittels ITIL besser erfüllt werden können, nennt dagegen nur ein Drittel der Befragten als wichtigsten Vorteil.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass das Thema Zertifizierung der IT-Prozesse in den Unternehmen erst dann auf den Tisch kommt, wenn ITIL-konforme Strukturen etabliert wurden. Sie stützen das auf einen Widerspruch in den Aussagen der Studienteilnehmer: Nur 16 Prozent planen eine Zertifizierung nach BS 15000 beziehungsweise ISO/IEC 20000, weitere 19 Prozent denken darüber nach. Gleichzeitig jedoch glauben 59 Prozent der Befragten, dass eine Zertifizierung "heimliche Schwächen" in den IT-Prozessen offen legen könne.

Dementsprechend sehen 58 Prozent eine Zertifizierung als Basis für eine nachhaltige Prozessqualität. 53 Prozent glauben, ein solcher Schritt stärke das innere Qualitätsbewusstsein.

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