Strategien


6 Thesen zu Smart-Home

ITK-Anbieter greifen Energieversorger an

25.04.2012
Von Michael Fritz

Eine solche Fokussierung des Geschäftsmodells bietet zudem weitreichende Chancen, beim Kunden auch mit ergänzenden Dienstleistungen beispielsweise zu den Themen Sicherheit und Assisted Living zu punkten.

Die zentralen Aufgaben für Energieversorger

Doch auf dem Weg dahin sind zahlreiche Hausaufgaben zu erledigen. Zu den zentralen Herausforderungen für die Versorger gehören etwa die Entwicklung eines besseren Kundenverständnisses und die Erschließung neuer Vertriebswege. Nicht minder wichtig ist auch die Entwicklung neuer Tarifstrukturen sowie -pakete aus Erzeugung, Verbrauch, Speicherung und Elektromobilität. Hier fehlen den Utilities Know-how und funktionierende IT-Systeme.

So erfassen kleinere Stadtwerke ihre Daten teilweise immer noch mit Excel-Tabellen. Auch die Rechnungsstellung muss den neuen Anforderungen gerecht werden - derzeit geben die Energieversorger dafür zehnmal so viel aus wie die Unternehmen der Telekommunikationsbranche.

Die Schwächen der Versorger sind die Stärken der Kommunikationsanbieter; sie können das, was Energieversorgern fehlt. So sind die Telekommunikations-Provider beispielsweise in der Lage, mit ihren hochentwickelten Abrechnungslogiken das Verbraucherverhalten zu prognostizieren und über Mischkalkulationen ertragreiche Flatrate-Modelle für Smart-Home-Lösungen zu entwickeln.

Sie kennen ihre Kunden weitaus besser als die Energieversorger. Doch auch sie müssen die Prozessabläufe im eigenen Haus grundlegend anpassen und Expertise rund um das Themenfeld Energieeffizienz erwerben, wenn sie den Smart-Home-Markt erschließen wollen.

Verbraucher entscheiden über den Marktsieger

Wer wird den Wettbewerb um diesen neuen Riesenmarkt gewinnen - Energieversorger oder ITKs? Die Antwort darauf ist noch völlig offen. Sie hängt davon ab, wie lange die Versorger zögern werden. Letztlich entscheiden aber die Verbraucher mit ihrem Verhalten. Diese attestieren den Telekommunikationsunternehmen (18 Prozent) derzeit eine etwas größere Smart-Home-Kompetenz als den Energieversorgern (16 Prozent). Auf Interesse stoßen jedoch Angebote beider Branchen (33 Prozent).

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