Industrie wird 120.000 Verwaltungsstellen streichen

Jobkiller ERP

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Schneller, besser, billiger: Technologien wie Enterprise Ressource Planning (ERP) ersetzen Verwaltungspersonal. Der Berater A. T. Kearney hat ausgerechnet, dass deutsche Unternehmen in den kommenden zehn Jahren rund 120.000 Arbeitsplätze streichen werden.

Die Entwicklung hat vor 20 Jahren angefangen und ist auch nicht mehr aufzuhalten: A.T. Kearney vergleicht den jetzigen Strukturwandel mit der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert. Insbesondere ERP-Systeme wie zum Beispiel die von SAPSAP haben den Blick auf betriebliche Abläufe verändert: Es geht nicht mehr um eine rein funktionale, sondern um eine prozessuale Sicht. Dadurch fallen interne Schnittstellen weg: Daten werden nur noch einmal erfasst und können in den Folgeschritten immer wieder verwendet werden. Alles zu SAP auf CIO.de

Beispiel Autoindustrie: Dort setzt sich die Integration der Daten auch in Abläufen zwischen den Unternehmen fort, so dass durch einen direkten Zugriff auf die Systeme der Hersteller just-in-time geliefert und über ein Gutschriftenverfahren abgerechnet werden kann.

Niedriglohnländer: Vorteil mit Verfallsdatum

Voraussetzung für eine industriell gestaltete Verwaltung ist jedoch eine hohe StandardisierungStandardisierung der Abläufe. Weil sich viele Unternehmen in Deutschland und anderen Teilen Europas dezentral entwickelt haben, können die Prozesse innerhalb eines Unternehmens sehr unterschiedlich sein. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Weil viele Betriebe die Investitionskosten für die Modernisierung ihrer IT scheuen, werden sich Shared Services durchsetzen. Die bieten zudem den Vorteil, in Niedriglohnländer ausgelagert werden zu können. A. T. Kearney geht allerdings davon aus, dass die Vorteile solcher Regionen mittelfristig wegfallen - in Irland zum Beispiel kostet ein Buchhalter mittlerweile ebenso viel wie in London.

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