Ein unterschätztes Land

Kanada, die Offshore-Alternative

Die Zahlen geben ihm Recht: Heute arbeiten allein in der Region um Ottawa mit 630.000 Menschen etwa 60.000 mehr als noch vor fünf Jahren. Sechs Prozent der Menschen dort sind im High-Tech-Sektor beschäftigt, fast so viele wie im Silicon Valley (sieben Prozent). Gegenüber dem Jahr 2000, in dem etwas mehr als 1000 Technologieunternehmen dort angesiedelt waren, sind heute bereits 1688 Unternehmen bei Behörden registriert.

Geringe Körperschaftssteuer, niedrigere Abgaben, unkomplizierte Gründung eines eigenen Unternehmens sehen Investment-Experten wie Brian Harvey vom Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und HandelHandel der Provinz Ontario als wichtige Gründe für dieses Wachstum an. Minister Joseph Cordiano ist nun derjenige, der die Region auch nach außen hin „verkauft“. Der Mann mit Marketing-MBA ist seit Oktober 2003 im Amt und hat sich zum Ziel gemacht, speziell den Landstrich Ontario als Wirtschaftsstandort in der Welt bekannt zu machen – nicht als Naturereignis. Auch wenn Investment-Mann Harvey zugibt: „You can also struggle with a bear”. Top-Firmen der Branche Handel

Die Ehemaligen von Nortel

In der Tat gehen Ex-Mitarbeiter von Nortel und Co auf eigene Faust los, entwickeln und vermarkten ihre Ideen: Sei es Ex-Mitel- und Nortel-Manager Shawn Griffin, Chef des auf Funklösungen für Bahnen spezialisierte Unternehmen Pointshot, oder Ex-Nortel-Mann Mahshad Koohgoli und sein Marketing-Chef Marc Gingras mit ihrem auf IP-Telefonie spezialisierten Unternehmens Nimcat Networks, in das übrigens auch Siemens Risikokapital gesteckt hat, oder der Netzwerkspezialist Nakina Systems: Überall finden sich die Ehemaligen von Nortel, bei Nakina ist es sogar das gesamte sechsköpfige Management.


Blair Patacairk hat unterdessen seine Mission erfüllt. „Ich stehe lieber“, sagt der gehandicapte Ontario-Propageur nach der Aufforderung, sich mit seinem Hexenschuss doch lieber hinzusetzen: „Es ist besser, in Bewegung zu bleiben“.

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