Studie "Mobile Security - Trends in Deutschland"

Kaum Sicherheitsbewusstsein bei Smartphones und Notebooks

05.03.2009
Von Nicole Ott

Oft fehlen noch Mobile Security Policies für Smartphones

Bei der Betrachtung der genutzten Datenübertragungswege fällt auf, dass UMTS (67 Prozent) bereits direkt an zweiter Stelle nach WLAN (81 Prozent) zum Einsatz kommt (Mehrfachnennung möglich). Zum einen ist das sicherlich ein Indiz dafür, dass mit den sinkenden Preisen der Mobilfunkanbieter UMTS auch betriebswirtschaftlich attraktiv wird, zum anderen spricht diese Zahl auch für die zunehmende Verbreitung von Smartphones.

Kaspersky präsentierte hierzu im Umfeld der Studie aus internen Quellen eine Prognose, die für 2010 vorhersagt, dass dann doppelt so viele Smartphones abgesetzt werden wie Notebooks. Bereits 2007 lag der Anteil der weltweit verkauften Smartphones fast mit dem von Notebooks gleichauf. Problematisch ist jedoch laut Kaspersky, dass Policies für Smartphones derzeit kaum entwickelt und umgesetzt sind. So liegt der Anteil der Security-Ausgaben für Smartphones auch signifikant unter denen für Notebooks, wie die folgende Abbildung verdeutlicht.

Dabei spielt die Verbreitung von Viren und Malware bei Smartphones eine eher untergeordnete Rolle: TrendMicro zählte von der für das Betriebssystem SymbianOS geschriebenen Malware ComWAR.A einen Detection Count von 17.246 (Platz 1 der Top 10 Mobile Malware). Die Zahlen für andere Mobilfunkbetriebssysteme bewegen sich zudem nur im maximal dreistelligen Bereich. Im Vergleich dazu: Bei Computermalware liegen die Erkennungsraten der TrendMicro TrendLabs beim Spitzenplatz der Malware in Millionenhöhe.

Ein wesentlich höheres Sicherheitsrisiko bei Smartphones besteht darin, dass diese Geräte zunehmend Träger sensibler Daten werden, gleichzeitig aber zu den Produkten zählen, die am häufigsten liegen gelassen werden. Ein passendes Beispiel kommt ebenfalls von Andreas Lamm, Managing Director Europe von Kaspersky Lab: Etwa zwei Millionen Mobiltelefone gehen jährlich in Großbritannien verloren. Wer eins davon findet, kann sich meist schnell Zugriff verschaffen, indem er einfach seine eigene SIM-Karte einsetzt: Viel zu selten, wird das Gerät selber per Passwort geschützt - von Verschlüsselung des Inhalts mal ganz abgesehen.

Einzig Blackberry scheint hier eine Ausnahme zu sein: Sowohl Raimund Genes von TrendMicro als auch Malte Pollmann, Chief Product Officer Utimaco Safeware, bescheinigten im Rahmen der IDC-Veranstaltung Blackberry, dass "die einen guten Job machen", was das Thema Geräteschutz und Verschlüsselung anbelangt. Ein weiterer Grund ist sicherlich auch, dass Blackberrys in der Regel gut in IT-Sicherheitsrichtlinien eingebettet werden.

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