Strategien


IT-Manager wetten

Kein Kunde kauft mehr ohne IT ein

28.05.2015
Von Mark Michaelis

Glossar für den stationären Handel - Geofencing

Beim Geofencing handelt es sich um die Verbindung zwischen Geoinformationssystemen, der Lokalisation der Objekte und aktiven Eingriffen innerhalb eines vordefinierten Gebiets. Je nach Applikation kann die Lokalisierung über das Mobilfunksystem auf Funkzellenebene ein Navigationssatellitensystem erreichen. Der virtuelle Zaun lässt sich mithilfe einer Koordinatensammlung scharf eingrenzen. Sind nur grobe Bereiche abzustecken, reichen Kreise um die Koordinaten aus.

Die Geofencing-Bereiche können je nach verwendetem System auch ferngesteuert ausgetauscht und aktiviert oder deaktiviert werden. Die Grenzen der Technik liegen zum Beispiel bei Anwendungen in Gebäuden oder Fahrzeugen, wo der GPS-Empfang gestört sein kann. Auch Störeinrichtungen können den GPS-Empfang verhindern.

Beim Geofencing wird in der Regel über das GSM-Netz (Mobilfunk) oder GPS-Netz (Navigatonssysteme) ein virtueller Zaun um einen Point of Interessent (PoI) gespannt. Durchschreitet der Anwender mit seinem Mobilfunkgerät diesen virtuellen Zaun, wird ein Event ausgelöst, das beliebig verwendet werden kann, zum Beispiel zur Einblendung von Werbung oder beim Verlassen des virtuellen Zauns zur Diebstahlerkennung.

Im GSM-Bereich erfolgt die Berechnung der Position eines Mobilfunkgerätes über die Entfernung zu den einzelnen Mobilfunksendemasten. Im GPS-Bereich erfolgt sie klassisch über die Entfernungsberechnung zu einzelnen Satelliten. Der Zaun selbst kann in der Regel über eine Verwaltungsoberfläche eingestellt werden (Umkreis um einen PoI).

Extended Packaging

Unter Extended Packaging ist die auf einem Endgerät digital erweiterte Verpackung zu verstehen. Angesichts immer mehr Informationsbedarf gewinnt die Technik zunehmend an Bedeutung. Per Scan des Produkt-Barcodes mit dem Smartphone und einer Scan-App können sich Verbraucher zusätzliche Informationen zum Produkt ansehen. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Informationen können in Form von Produktbildern, Videos oder weiterführenden Daten wie Rezeptvorschlägen aufbereitet werden.

Augmented Reality

Sehen, was nicht zu sehen ist: Erweiterte Realität oder Augmented Reality (AR) bezeichnet eine computergestützte Wahrnehmung, bei der sich reale und virtuelle Welt vermischen. Über die gerade betrachtete reale Welt werden in Echtzeit Textinformationen und Grafiken auf den Bildschirm geblendet. Die Anwendungszwecke reichen von der Information über die unmittelbare Umgebung über die ins Sichtfeld eingeblendete Navigation im Auto bis hin zur Nutzung in der Logistik.

Location-based Services

Location-based Services oder LBS ist der Sammelbegriff für Technologien für standortbezogene Dienste, die auf die aktuelle Aufenthalts¬position abgestimmte Informationen zur Verfügung stellen. Zur Standortbestimmung wird auf GPS-Daten zurückgegriffen, alternativ kann auch die Funkzelle genutzt werden, in der das Telefon eingebucht ist. Weiterhin gewinnt die iBeacon-Technologie (BLE oder Bluetooth 4.0) im Zusammenhang mit LBS immer mehr an Bedeutung.

Man unterscheidet zwischen reaktiven und proaktiven Diensten. Reaktive Dienste müssen durch den Nutzer direkt angefragt werden (beispielsweise die Anfrage nach einem bestimmten Produkt). Proaktive Dienste hingegen reagieren automatisch bei Eintritt in eine bestimmte Zone, etwa mit der Freischaltung von Rabattgutscheinen, wenn die Person ein Geschäft betritt. Das Risiko der Technik liegt in der schwierigen Abschottung: Die Veröffentlichung des Standortes lässt auch andere Nutzer wissen, wo man sich befindet. Das Erstellen von Bewegungsprofilen kann nicht ausgeschlossen werden (trotz deutschem Telemediengesetz).

iBeacon

It's an AppleApple: Bei iBeacon handelt es sich um ein von Apple entwickeltes Profil für Bluetooth Low Energy (BLE). iBeacons sind kleine, in der Regel batteriebtriebene Sendemasten, die wie ein digitaler Leuchtturm beispielsweise ihre Position ausstrahlen. BLE konkurriert mit dem offiziellen Proximity-Profil, eignet sich Entwicklern zufolge aber besser für standortbezogene Dienste und wird neben iOS auch von AndroidAndroid unterstützt. BLE ist nicht unbedingt für die Datenübertragung geeignet. Mit einer maximalen Übertragungsrate von 1 Mbps ist das Design darauf ausgelegt, kleine Datenmengen schnell und mit wenig Energieverbrauch zu übertragen. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu Apple auf CIO.de

Da BLE-Chips weniger Energie als andere Bluetooth-Verbindungen benötigen, hofft man auf eine höhere Nutzungsrate. Außerdem wurde der Aufbau der Verbindung vereinfacht, eine Benutzerinteraktion muss nicht mehr stattfinden. Ein Problem stellen jedoch Interferenzen dar. Da BLE Radiowellen aussendet und empfängt, können Störungen auftreten. Für einen Elektronikfachmarkt kann das problematisch sein, dem kann jedoch durch Apps abgeholfen werden. Nicht nur das Bluetooth-BLE-Profil ist mit iBeacon gemeint, der Begriff wird auch für einzelne Geräte verwendet, die das iBeacon-Profil unterstützen.

Virtualisierung

Mehr Platz im Schaufenster: Eine neue Form des neuartigen Window-Shoppings, auch virtueller Schaufensterbummel, ließe sich etwa in London bestaunen. Die britische Handelskette Tesco hat in drei eigenen Stores Poster in die Schaufenster gehängt. Wer diese mit einem Smartphone fotografiert, erhält Catwalk-Videos zu den beworbenen Produkten und kann sie direkt bestellen. Diese Erweiterung der Ausstellfläche um eine virtuelle Darstellung ist nicht auf das eigene Haus beschränkt. Coop in der Schweiz und Walmart in den USA experimentieren bereits mit der Technik.

Und auch hier kann man von Tesco lernen: Die Briten hängten in südkoreanischen Metro-Stationen Poster mit Supermarktartikeln auf, die durch Einscannen eines QR-Codes direkt bestellt und nach Hause geliefert werden. Das Resultat: Tesco holte seinen Rückstand gegenüber dem Marktführer auf und ist inzwischen die Nummer eins im Online-Handel Südkoreas.

Self-Check-out und Selbstbedienungskasse

Niemand an der Kasse: An der Selbstbedienungs (SB)-Kasse führt der Kunde die Waren an einem Barcodeleser vorbei. Eine Datenbank ermittelt die Preise, die Kasse addiert. Die Datenbank kennt darüber hinaus auch das Gewicht jedes Artikels. Also wird der Einkaufswagen gewogen und mit den gespeicherten Einzelgewichten abgeglichen. In Deutschland hat sich die Selbstbedienungskasse noch nicht durchgesetzt, in anderen Ländern, allen voran Großbritannien, ist sie schon wesentlich stärker verbreitet.

Die Vorteile für die Händler: Sie sparen Personalkosten im Kassenbereich ein und verringern die Wartezeit für ihre Kunden durch das Aufstellen von mehr Kassen. Eine konventionelle Kasse braucht den Platz von zwei Selbstbedienungskassen. Das Risiko liegt für das Handelsunternehmen gegebenenfalls in einer höheren Diebstahlrate. Weiterhin ist die Gewichtserkennung fehleranfällig, da Produkte ihr spezifisches Gewicht zum Beispiel je nach Luftfeuchtigkeit ändern, wie etwa Mehl.

Ich freue mich auf Ihre Gegenwette!

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Foto: cio.de

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