ENTERPRISE APPLICATION INTEGRATION

Keine Angst vor EAI

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

 Die hohe Marktdurchdringung von SAPSAP R/3 ist ein weiterer Grund, warum EAI in Deutschland, verglichen mit den USA, ein bisher eher vernachlässigtes Thema ist. Rund siebzig Prozent der Unternehmen hierzulande setzen die ERP-Software aus Walldorf ein und sehen deswegen keinen Integrationsbedarf. „Irrtümlich wird angenommen, dass bei Verwendung von SAP-Produkten kein eigenständiger EAI-Ansatz nötig sei“, sagt PWCMann Glatzel. „Im Zeitalter von SAP haben viele Firmen ihre Geschäftsprozesse optimiert. EAI wäre jetzt der richtige nächste Schritt für die meisten“, sagt auch Liess. Alles zu SAP auf CIO.de

 Der EAI-Markt ist stark in Bewegung, klare Gewinner gibt es noch nicht. „Die Produkte sind zum Teil noch recht jung, und es fehlen Erfahrungsberichte“, meint Nußdorfer. Doch die Zahl der Anbieter wird nach Expertenmeinung schrumpfen. Bis Anfang 2003 werden sich vier bis fünf Marktführer herauskristallisieren. Das ist eine gute Nachricht für CIO-Frühaufsteher: Weil alle EAI-Spezialisten um Marktanteile, wenn nicht gar ums Überleben kämpfen, sind Rabatte bis zu vierzig Prozent keine Seltenheit, weiß Meta-Group-Consultant Liess.

 Das Ende des Spaghetti-Zeitalters ist also eingeläutet. In den nächsten vier Jahren soll sich EAI in deutschen Unternehmen durchsetzen. Auch Lufthansa und Union Investment haben aus ihren Software-Inseln bereits so etwas wie Festland gemacht. Der Kitt, der die Inseln zu einem IT-Kontinent zusammenfügt, hat indes nie dieselbe Form und Farbe.

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