Strategien


Smart Grids und Smart Meter

Keine Energiewende ohne IT und TK



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Smart Home: Haushaltsgeräte werden intelligent

Foto: Miele

Mit günstigen Preisen werden die Energieversorger auf Dauer nicht bestehen können, sie müssen ihre Leistungen um Komfort und Services ergänzen, denn "Energie ist per se kein sexy Thema, die Versorger müssen ihr Angebot attraktiver machen", beobachtet Riedmann de Trinidad. Die Branche baut auf das vernetzte und intelligente Haus, in dem Verbrauchsgeräte remote zu- und abgeschaltet werden. Dazu kooperieren erste Energieversorger mit Geräteherstellern, die Partnerschaft von EnBW und Eon mit Miele und der Telekom ist ein Beispiel dafür.

Hochvolt-Chips steuern Geräte

In dieser Kooperation hat Miele bereits mit der in Haushaltsgeräten integrierten Technik "Miele@home" Vorarbeit geleistet. Via Smartphone, iPad-App und in Küchenzeilen integrierte Monitore lassen sich Backöfen und Kühlgeräte kontrollieren und steuern. Die Intelligenz liefern in die Geräte integrierte Hochvolt-Chips, die Datenübertragung erfolgt via Stromnetz und Powerline-Technik an ein zentrales Steuermodul, das wiederum den Zugang zum Internet oder zum WLANWLAN herstellt. Alles zu WLAN auf CIO.de

Für die Energieversorger wird die Technik interessant, wenn Geräte zur Heimautomatisierung (etwa Rollläden-Steuerung) mit Funktionen für das Energie-Management gepaart werden, so dass sie etwa in Zeiten von Energieüberschuss zeitunkritische Verbrauchsgeräte zuschalten können. In Haushalten sind dies typischerweise Wärmepumpen, Wasch- und Spülmaschinen. In Produktionsfirmen können es etwa Druckluftspeicher, Galvanikbecken oder Kühlaggregate sein.

Offen ist der DatenschutzDatenschutz im vernetzten Haus. Die digitalisierte Echtzeitübermittlung von Energiedaten schafft neue Möglichkeiten zur Durchleuchtung. Die Verbrauchsprofile können Rückschlüsse auf die Zahl der Bewohner und ihre Lebensgewohnheiten ermöglichen. Die Fachhochschule Münster konnte beispielsweise erst kürzlich im Rahmen eines Forschungsprojekts anhand von Smart-Meter-Daten nachweisen, wann welches Gerät eingeschaltet wurde. Die Daten verrieten den Forschern sogar, welches Fernsehprogramm oder welcher Film am LCD-Fernseher lief. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Insofern haben die Initiatoren des deutschen Big Brother Award Weitsicht bewiesen. Sie haben den Energieversorger Yello bereits im Jahr 2008 mit dem "Oscar für Datenkraken" in der Kategorie Technik ausgezeichnet. Das Yello-Angebot sah vor, dass Kunden die Verbrauchsdaten einzelner Geräte auf einer Website des Versorgers einsehen können. Ein schlüssiges Datenschutzkonzept konnte die Jury damals nicht erkennen.

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