Healthcare IT


Steuerung und Governance

Keine IT-Kooperation ohne die richtigen Strukturen

20.12.2007
Von Alexander Galdy

Ein Beispiel sind hier die Kosten für den Betrieb der verschiedenen Fachanwendungen. Bei einer gemeinsamen Aufgabenerledigung sind Einsparungen von rund 20 Prozent durchaus realistisch. Dafür ist jedoch eine Vereinheitlichung der verschiedenen Software-Systeme erforderlich, da die Pflege von verschiedenen hausspezifischen Änderungen sehr aufwendig ist. "Diese Angleichung der Anwendungen und die Verabschiedung eines gemeinsamen Standards kann jedoch nur aus einer übergreifenden Kundensicht erfolgen", sagt Keusch.

Aus Sicht der Kunden, also den einzelnen Fachabteilungen der Kooperationspartner, sollte sich durch die IT-Kooperation möglichst wenig ändern - vor allem nicht zum Negativen. Aus übergeordneter Sicht ist es deshalb erforderlich, dass die synergierelevanten Themen und konkreten IT-Anforderungen auf eine übergreifende Ebene gehoben werden. Governance-Strukturen an der Nahtstelle zur IT-Kooperation müssen so ausgestaltet werden, dass mit Blick auf das gemeinsame Ziel ein Ausgleich der unterschiedlichen Perspektiven geschaffen wird. Gleichzeitig müssen die Entscheidungsprozesse unter Berücksichtigung der richtigen Personen stattfinden.

Bei all den Strukturen lebt die Funktionsfähigkeit der Governance vor allem davon, dass sich die Partner an die vereinbarten Spielregeln halten. Erfolg oder Misserfolg der ganzen Kooperation hängen von diesem Punkt ab. Aus Sicht von Terglane haben sich einige Faktoren als kritisch für den Erfolg der Kooperation herausgestellt. Dienen sie quasi als Leitplanke des Kooperationsprozesses und werden sie auch konsequent eingehalten, so ist bereits ein großer Schritt in Richtung erfolgreiche Umsetzung getan.

Großes Ganzes

Zur Gestaltung eines Top-Down-Prozesses bei der Ausgestaltung der Kooperation sollten die obersten Entscheidungsträger eine gemeinsame Zielsetzung fixieren. Ohne eine solide Basis, auf die man sich auch in schwierigen Zeiten rückbesinnen kann, wird es extrem schwierig bei den ersten kritischen Entscheidungen einen einheitlichen Kurs zu halten.

Gestaltung von Entscheidungsprozessen

Die Ausgestaltung von beispielsweise Konsolidierungsgremien sollte so lange wie möglich sachlich fundiert erfolgen und erst so spät wie möglich politisch geprägt sein. Die letztliche Berücksichtigung der politischen Situation ist dann, aber eben erst dann, für das Gelingen dieser Gremien wichtig, damit diese auch die entsprechende Akzeptanz beziehungsweise das notwendige Gewicht erhalten.

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