Deutsche Postbank

Keine Religionskriege

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Ein CIO, so der 45-Jährige, muss sowohl die Business- als auch die IT-Seite verstehen - und zwischen beiden vermitteln können. "Dieser Transformationsprozess ist nicht immer einfach", sagt er lakonisch. Aus eigener beruflicher Erfahrung in beiden Bereichen weiß er, wie unterschiedlich BWLer und Informatiker ticken. "Ein Techniker hat einen ganz anderen Zeithorizont", sagt Berensmann. "Wenn der heute mit einer IT-Veränderung beginnt, zeigt sich die Richtigkeit seiner Entscheidungen frühestens in zwei bis fünf Jahren. Die Fachseite dagegen hat meist kurzfristigere Ziele und arbeitet für die nächste (Quartals-)Bilanz."

Insofern kann er den Ruf nach mehr Business-Denke in seinem Berufsstand verstehen. Dirk Berensmann gibt aber zu bedenken: "Sie können keine Informatiker führen, wenn die merken, dass Sie nichts vom Fach verstehen." Letztlich könne der CIO die Ausrichtung am Ergebnis und Umsatz zu seinem Vorteil nutzen: "Informatiker führen gerne Religionskriege", schmunzelt der Postbank-CIO. Wenn aber die geschäftlichen, sprich monetären Ziele im Vordergrund stehen, kann der Entscheider diese Religionskriege rigoros stoppen. "Da argumentieren Sie konsequent mit den Ergebniszahlen und dann wird zügig entschieden. Die Entscheidung schreiben Sie in Policies fest und stellen sicher, dass sich jeder daran hält."

CIO-Videonews: Dirk Berensmann malt sein Wappentier für die IT. Zum Video

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