Healthcare IT


CIO Kay Siercks über die Einführung der Spracherkennung

"Key-User ziehen die anderen mit"

30.07.2008
Von Alexander Galdy

Wie wirkt sich der Einsatz von Spracherkennung bei Ihnen aus?

Im Zeit- und Qualitätsgewinn. Von der Radiologie zum Beispiel ist ein Befund mittlerweile in über 80 Prozent der Fälle in fünf Minuten auf der Station schriftlich verfügbar. Ein Befund, der sofort nach der Untersuchung zur Verfügung steht, beeinflusst viele Prozesse im Haus positiv.

Was heißt das?

Früher diktierte ein Arzt zunächst seinen Befund. Eine Schreibkraft tippte diesen und legte ihn später zur Korrektur vor. Dieser Ablauf konnte sich natürlich mehrfach wiederholen, bis der Befund oder auch Arztbrief in der gewünschten Form vorlag und freigegeben wurde. Bis dieser Ablauf erledigt war, kamen von den behandelnden Ärzten der Station telefonische Rückfragen. Der ambulante Patient war schon längst entlassen und ein Brief musste postalisch oder per Fax dem einweisenden Arzt zugesandt werden. Heute kann dem Patienten ein Befund oder ein vorläufiger Arztbrief immer in digital erstellter Form schon bei der Entlassung mitgegeben werden.

Was würden sie nach den ersten Erfahrungen bei der Einführung von Spracherkennung anders machen?

Ich würde zwar eine Umstellung auf Spracherkennung genauso intensiv angehen. Allerdings muss man erkennen und akzeptieren, dass jede Abteilung anders ist. Von Anfang an ist die intensive Betreuung der eingebundenen Ärzte und Schreibkräfte notwendig. Man muss die Mitarbeiter an die Hand nehmen und sie konsequent schulen, ohne locker zu lassen. Motivierte Key-User ziehen dann die anderen mit und leben quasi den Erfolg des Systems vor.

Fakten ­ kurz und knapp

- Angeschlossene Fachabteilungen: bisher Radiologie, Urologie, Chirurgie, Onkologie

- Angeschlossene Arbeitsplätze: 120, bis Ende 2008 ca. 200

- Standorte: Bochum-Mitte, Bochum-Linden, Hattingen

- System: Speech Magic von Philips

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