600.000 Nachrichten analysiert

Klatsch in jeder siebten E-Mail

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Offline wie online nehmen Menschen beim Tratsch unterschiedliche Rollen ein. Während die einen Enron-Mitarbeiter aktiv neuen Klatsch in E-Mails verbreiten (gossip source), lesen andere bevorzugt mit (gossip sink). Man ist nicht auf eine Rolle festgelegt, sondern kann auch beide gleichzeitig einnehmen.

Klatsch auf allen Hierarchieebenen

Die Forscher ordneten die E-Mails der Enron-Mitarbeiter sieben Hierarchiestufen zu - vom Angestellten über den Spezialisten hin zu Vorstand und CEO. Auch wenn auf der untersten Hierarchieebene am meisten geklatscht wird, beteiligen sich alle Angestellten bis zur Vorstandsebene am Bürotratsch. Bereits nach den ganz normalen Angestellten folgt in der Klatschstatistik die Direktorenebene, die direkt dem CEO unterstellt ist. Die Direktoren tauschten sich nicht nur untereinander aus, sondern trugen Klatsch häufig über Hierarchiestufen hinweg weiter - sowohl an den CEO als auch an normale Angestellte.

Die Untersuchungen von Eric Gilbert von der US-Universität Georgia Tech basieren auf der Analyse von 600.000 E-Mails des heute insolventen Energie-Konzerns Enron, dem sogenannten Enron Corpus. Die Enron-Mails sind die weltweit größte für Forschungen zugängliche E-Mail-Sammlung. Als Forschungsobjekt haben sie in den vergangenen Jahren etwa dazu beigetragen, Spam-Filter zu verbessern. Für weitere Forschungen denken die Wissenschaftler unter anderem darüber nach, das Klatschverhalten beim Nutzen von Instant Messaging und sozialen Netzwerken wie FacebookFacebook zu untersuchen. Alles zu Facebook auf CIO.de

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