GrayKey

Diese kleine Box kann iPhones knacken

18.03.2018
Einer US-Firma ist es nach Erkenntnissen der IT-Sicherheitsfirma Malwarebytes gelungen, den Passwortschutz von Apples iPhone zu knacken. Ihr Gerät mit dem Namen GrayKey könne den Passcode der Geräte herausfinden, berichtete Malwarebytes.
Bei einer sechsstelligen Zahlenfolge kann das Knacken des Passcodes mit Hilfe von GreyKey zwischen zwei Stunden und drei Tagen dauern.
Bei einer sechsstelligen Zahlenfolge kann das Knacken des Passcodes mit Hilfe von GreyKey zwischen zwei Stunden und drei Tagen dauern.
Foto: ymgerman - shutterstock.com

Malwarebytes geht davon aus, dass GrayKey eine von AppleApple noch nicht entdeckte Software-SchwachstelleSoftware-Schwachstelle nutzt und nicht mehr funktionieren würde, wenn der Konzern sie schließlich stopft. So lief es vor einigen Jahren bereits bei einem anderen Gerät zum Knacken von iPhones, der IP-Box. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Security auf CIO.de

GrayKey wird von der 2016 gegründeten Firma Grayshift aus Atlanta produziert. Sie biete ihre Dienste nur Behörden an. Bisher wurde vor allem der Firma Cellebrite aus Israel die Fähigkeit zugeschrieben, den Passwortschutz von iPhones auszuhebeln. Auch in diesem Fall ist unklar, wie genau das funktioniert.

Greyshift gibt Technik direkt an Kunden

Während Cellebrite laut Medienberichten einen Preis von 5000 Dollar pro Gerät verlangt und man die iPhones der Firma zuschicken muss, gebe Grayshift die Technik direkt seinen Kunden in die Hand. Für 15.000 Dollar gebe es eine Version der GrayKey-Box, die lediglich mit Internet-Anbindung funktioniere und nur eine bestimmte Anzahl von Telefonen entsperren könne. Für 30.000 Dollar dagegen bekämen die Behörden ein GrayKey-Gerät ohne Einschränkungen, das auch keinen Internet-Zugang brauche.

Ermittlungsbehörden tun sich schwer damit, in Passcode-geschützte moderne SmartphonesSmartphones vorzustoßen. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie den Inhalt löschen, wenn zu oft der falsche Code eingegeben wird. Die US-Regierung wollte vor zwei Jahren Apple vor Gericht dazu zwingen, Software zum Entsperren des iPhones eines toten Attentäters zu schreiben. Der Konzern weigerte sich unter Hinweis darauf, dass dies am Ende weniger Sicherheit für alle bedeuten könne. Die US-Ermittler knackten das Telefon am Ende auch ohne Apple mit Hilfe eines externen Dienstleisters - dessen Name nicht bekannt wurde. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Thomas Reed von Malwarebytes warnte vor dem Risiko, das GrayKey in falsche Hände geraten und zum Beispiel von Kriminellen zum Entsperren gestohlener iPhones verwendet werden könne. Außerdem sei unklar, ob die mit GrayKey geknackten iPhones danach wieder in den ursprünglichen Zustand zurückkehren könnten oder eine offene Schnittstelle zum Abschöpfen von Daten behielten. (dpa/ib)

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