Mediennutzung im Zeitalter von Web 2.0

Klicken statt Glotzen

19.02.2007
Von Christian Rickens

Aber wie?

Seien wir mal ehrlich: Bisher war Marketing nicht gerade eine Raketenwissenschaft. War die Kernbotschaft einer Marke definiert, dann durfte eine Werbeagentur diese Aussage in eine Vierfarbanzeige oder einen 30-sekündigen TV-Spot verwandeln. Wenn der in der Karibik spielte und hübsche Frauen darin auftraten, konnte das im Zweifelsfall nicht schaden.

Das Geld, das nach dem Karibikausflug noch übrig war, nannte sich Mediabudget. Von diesem Geld buchte eine andere Agentur zur Zielgruppe passende Sendeplätze in den Werbeblöcken der großen TV-Stationen. Wenn man den Spot nur häufig genug abnudelte, dann stiegen Markenbekanntheit und Verkaufszahlen. Der Produktmanager hatte sich seinen Jahresbonus verdient.

Die Online-Revolution macht Schluss mit diesem schönen Leben. Sicher, auch in Zukunft werden Werbespots bei RTL oder ProSieben geschaltet. Doch das Wachstum findet woanders statt.

"Es gibt nach wie vor keinen effektiveren Weg als einen TV-Spot, um schnell ein Millionenpublikum mit seinen Werbebotschaften zu erreichen", sagt Dirk Kedrowitsch, Geschäftsführer der Multimedia-Agentur Elephant Seven in Hamburg. "Aber in Zukunft wird Fernsehwerbung nicht mehr automatisch den Ton einer Kampagne vorgeben. Die einzelnen Marketinginstrumente werden gleichberechtigt zusammenspielen müssen, um erfolgreich zu sein."

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