Healthcare IT


Vollständig papierlose Abläufe

Klinikum Eppendorf nutzt digitale Patientenakte durchgängig

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Anders als viele andere Krankenhäuser verzeichnet das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) seit zwei Jahren ein deutlich positives Ergebnis. Nicht zuletzt dank des "Erfolgsfaktors IT", sagte der CIO Henning Schneider auf der Kongressmesse "Connecting Healthcare IT" (ConhIT) in Berlin. Das UKE ist eine von nur drei euopäischen Kliniken, die ihre Patientenakte vollständig digitalisiert haben.

Schneiders Vortrag stand unter dem generellen Motto "Wertbeitrag der IT im Krankenhaus". Daran, dass die IT das Ihre zum Erfolg des Klinikums beitrage, ließ der IT-Verantwortliche keinen Zweifel. Vor allem die elektronische Krankenakte sei ein "Instrument für mehr Patientensicherheit und Qualitäts-Management".

Schneider verhehlte nicht, dass die IT-Unterstützung im KrankenhausIT-Unterstützung im Krankenhaus schwierig und zeitraubend ist. Zwei Jahre habe es gedauert, bis die elektronische Akte im UKE umgesetzt und etabliert war: Die damit betraute Taskforce nahm ihre Arbeit Anfang 2009 auf; im Januar 2011 meldete sie Vollzug. Und im Jahr darauf konnte das Klinikum stolz verkünden: "UKE mit elektronischer Patientenakte europaweit auf Platz eins." Als erstes europäisches Krankenhaus hatten die Hamburger die Stufe 7 des "EMRAM"-Modells erreicht, das von der Non-Profit-Organisation HIMSS definiert wurde. Alles zu Healthcare IT auf CIO.de

Wie das Klinikum damals ausführte, erreichte es mit seiner IT-Struktur "auf Anhieb" die Stufe 6. Für die Stufe 7 habe es sich dann der Überprüfung durch Geschäftsführer und Vorstände anderer Kliniken unterziehen müssen. Gegenstand des Audits sei die "Einhaltung der digitalen Arbeitsabläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung" gewesen.

Henning Schneider, CIO des UKE: "Es geht nicht nur um ökonomischen Nutzen, sondern auch um Patientensicherheit."
Henning Schneider, CIO des UKE: "Es geht nicht nur um ökonomischen Nutzen, sondern auch um Patientensicherheit."
Foto: Foto Vogt

Vollständig papierlose Abläufe

Der heutige CIO Schneider war von Beginn, also bereits 2008, mit der digitalen Patientenakte befasst. Wie er betonte, reicht es auf den ersten sechs Stufen, die geforderten Systeme überhaupt im Haus zu haben. Auf der siebten Stufe müssten die Kliniken hingegen nachweisen können, dass sie diese auch "komplett nutzen". Und hier hapere es in vielen Krankenhäusern. "Nicht etwa wegen schlechter IT", wie Schneider klarstellte: "Vielmehr besteht die größte Herausforderung darin, nicht im Prozess stecken zu bleiben." Wenn die gelebten Abläufe noch Papier erforderten, nutze auch die beste IT wenig.

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