Weitere Aktien gekauft

Knorr-Bremse kämpft weiter um Haldex

23.09.2016
Im erbitterten Ringen mit dem Konkurrenten ZF Friedrichshafen um den schwedischen Nutzfahrzeugzulieferer Haldex gibt der Bremsenspezialist Knorr-Bremse nicht klein bei.
Haldex fertigt insbesondere Nutzfahrzeugbremsen und Druckluftsysteme.
Haldex fertigt insbesondere Nutzfahrzeugbremsen und Druckluftsysteme.
Foto: Haldex

Das Unternehmen aus München teilte am Freitag mit, sich weitere Haldex-Aktien gesichert zu haben. Damit hält Knorr-Bremse nun fast 15 Prozent der Anteile am umworbenen schwedischen Konkurrenten. Doch der bevorzugt bislang ein Zusammengehen mit ZF Friedrichshafen, obwohl dessen Angebot niedriger als das von Knorr ist.

Haldex-Verwaltungsratschef Göran Carlson hat seine Aktien bereits an ZFZF verkauft, insgesamt halten die Friedrichshafener nach früheren Angaben gut 21 Prozent der Haldex-Anteile. ZF bietet 120 schwedische Kronen pro Aktie, während Knorr 125 Kronen offeriert. Das ZF-Gebot liegt damit bei rund 554 Millionen Euro für die Schweden, Knorr-BremseKnorr-Bremse würde rund 580 Millionen zahlen. Der Haldex-Verwaltungsrat hatte sich zu Wochenbeginn einstimmig für ZF ausgesprochen und dies damit begründet, dass beide Seiten sich besser ergänzen würden und es weniger Geschäftsüberschneidungen als mit Knorr gebe. Positiv kommt bei den Schweden auch an, dass ZF bereits alle kartellrechtlichen Genehmigungen zusammenhaben soll und so eine Übernahme schnell gelingen könnte. Top-500-Firmenprofil für Knorr-Bremse AG Top-500-Firmenprofil für ZF Friedrichshafen AG

Gegen diese Einschätzung kämpft Knorr an. "Wir haben klare Anhaltspunkte dafür, dass die kürzlich getätigten Äußerungen des Managements von Haldex in Bezug auf unser Angebot von einigen Investoren nicht geteilt werden", sagte Knorr-Chef Klaus Deller. "Wir verfolgen das Ziel, einen überzeugenden Zusammenschlusses von Knorr-Bremse und Haldex umzusetzen, (..) weiter." Dies habe "klare Vorteile" für Kunden, Arbeitnehmer und andere Beteiligte.

"Der Kauf weiterer Haldex-Anteile bestätigt abermals die Attraktivität unseres Angebots für die Aktionäre der Gesellschaft", erklärte Deller. Für den Angebotspreis von 125 Kronen pro Aktie kaufte Knorr dem schwedischen Finanzinvestor Carnegie Fonder 3,56 Prozent der Haldex-Aktien ab. Zudem winkt der Beteiligungsgesellschaft ein Nachschlag, falls Knorr sein Übernahmeangebot erhöht oder die Aktien in den nächsten Monaten mit Gewinn wieder verkauft. Diese Konditionen sollen auch für andere Haldex-Aktionäre gelten, wenn sie Knorr ihre Anteilsscheine geben.

Haldex hatte zuletzt angedeutet, dass bei einer Übernahme durch Knorr wegen der größeren Überschneidungen Arbeitsplätze auf dem Spiel stünden. Knorr-Bremse-Gründer und Eigentümer Heinz Hermann Thiele will hingegen dem Vernehmen nach verhindern, dass Rivale ZF zu stark wird. (dpa/rs)

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