Public IT


Energie und CO2 sparen ab 2012

Köln baut neues Rechenzentrum

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Kühlung und Notstromversorgung (USV)

Über einen aufgeständerten Doppelboden wird die gekühlte Luft zu den IT-Systemen geleitet, die nach dem Prinzip „kalter Gang/warmer Gang“ aufgestellt werden. Der kalte Gang wird speziell geschützt. Er wird zu den Seiten und nach oben hin durch Kunststoffplatten abgeschlossen. Gitterrasterplatten trennen den Doppelboden und den kalten Gang. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Lochrasterplatten erreichen die Planer damit, dass die Luft mit möglichst wenig Widerstand in den Kaltgang strömt und der Energieaufwand für die Ventilation der Luft somit minimal ist. Gesteuert wird die Lüftung durch im kalten Gang angebrachte Temperaturfühler.

Für die Notstromversorgung kommt statt einer Batterieanlage, die für den nötigen Strom sorgt, bis ein Dieselaggregat angelaufen ist, eine kinetische unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) zum Einsatz. Sie beruht auf einer großen Schwungmasse, die aufgrund ihrer Trägheit noch lange in Bewegung bleibt und so zur Energieerzeugung nutzt werden kann. Sie werde im Vergleich zu einer batteriegestützten Anlage über 70.000 Kilowatt-Stunden im Jahr weniger verbrauchen, teilte die Stadt Köln mit.

Da der Platzbedarf im neuen Rechenzentrum geringer ist als im alten, will die Stadt den rund 800 Quadratmeter großen Rechnerraum in mehrere kleine aufteilen und zusammen mit einem Kooperationspartner, der LVR InfoKom, nutzen. Dieses ist der IT-Dienstleister des Landschaftsverbandes Rheinland. Bereits in der Planungsphase und bei der Definition der Anforderungen an das neue Rechenzentrum arbeiteten die Partner zusammen.

Weiter teilten die Verantwortlichen mit, dass die Strom- und Klimaversorgung entsprechend der Anforderungen des Standards Tier III des Uptime Instituts errichtet wird. Redundante Systeme sorgen dafür, dass auch Wartungsarbeiten nicht zu einer Unterbrechung führen. So wird es zwei Niederspannungshauptversorgungen, zwei USV-Anlagen und zwei Dieselaggregate geben.

Auch die Brandschutztechnik soll komplett erneuert werden. Eine Brandfrüherkennung mit Rauchansauganlagesystem soll Brände bereits in der Entstehungsphase erkennen. Entstehende Feuer werden mit dem umweltfreundlichen und ungiftigen Löschmittel Novec 1230 gelöscht, das bei Sonne innerhalb weniger Tage zerfällt und nicht die Ozonschicht belastet.

Zur Startseite