Probleme lösen mit Fingerspitzengefühl

Konfliktmoderation für Führungskräfte

14.08.2019
Von Vera Petersen
Bei der Konfliktmoderation ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Bei der Konfliktmoderation ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Foto: Refat - shutterstock.com

Zuweilen können Führungskräfte Konflikte entkräften, indem sie die Abhängigkeit zwischen den Beteiligten lösen. Zum Beispiel, indem sie deren Arbeitsgebiete stärker voneinander abgrenzen. Wenn dies auf Grund der gegebenen Strukturen nicht möglich ist, liegt der Königsweg im Auflösen der Blockaden, die die "Kontrahenten" am Erreichen ihrer Ziele hindern - zum Beispiel im Rahmen einer Konfliktmoderation.

Es muss allerdings darauf geachtete werden, dass eine Führungskraft nicht jeden Konflikt moderieren kann. Ist sie emotional beteiligt, dann sollte eine neutrale Person die Moderation übernehmen. Dasselbe gilt, wenn sie eine bestimmte Lösung erwartet - zum Beispiel, um übergeordnete Ziele zu erreichen. Dann ist keine Konfliktmoderation angesagt, sondern ein Anwenden der klassischen Führungsinstrumente wie Anweisung oder Leistungsvereinbarung.

Zustimmung für Moderation einholen

Erwägen Sie als Führungskraft eine Konfliktmoderation, sollten Sie vorab das Problembewusstsein der Beteiligten klären. Zuweilen können Mitarbeiter verwundert reagieren, wenn man sie auf Konflikte anspricht. Also sollten Sie zunächst klären, ob den Beteiligten der Konflikt bewusst ist und ob ihr Leidensdruck so groß ist, dass sie bereit sind, Zeit und Energie in eine Lösung zu investieren. Holen Sie erst danach die Zustimmung zu einer Konfliktmoderation ein.

Lassen Sie sich hierfür zum Beispiel den Konfliktverlauf schildern und verzichten dabei auf eine Wertung. Fragen Sie nach den Auswirkungen und ob die Situation für die Beteiligten zufriedenstellend ist. Antworten die Konfliktparteien mit "nein", sind sie vermutlich bereit, einen neuen Weg zu gehen. An dieser Stelle können Sie eine Konfliktmoderation vorschlagen.

Stellen Sie es den Konfliktbeteiligten frei, sich den Moderator selbst zu suchen. Bieten Sie sich erst als Moderator an, wenn die Mitarbeiter dies wünschen. Erläutern Sie ihnen auch, warum Sie bereit sind, den Konflikt zu moderieren - zum Beispiel weil Sie möchten, dass beide wieder in einer entspannten Atmosphäre effektiver arbeiten.

Der mögliche Ablauf einer Konfliktmoderation

Sollten die Konfliktbeteiligten Sie als Moderator wählen, ist es angebracht, ihnen zunächst den Ablauf der Moderation zu schildern. Bitten Sie beide Konfliktparteien außerdem, sich vorab zu überlegen, welche Verhaltensweisen sie sich vom jeweils anderen wünschen, um besser arbeiten zu können. Eine Konfliktmoderation zwischen zwei Mitarbeitern besteht aus mehreren Schritten.

Das Ziel klären

Die Mitarbeiter kommen oft voller Emotionen zur Konfliktmoderation und zuweilen ist ihnen die Situation peinlich. Sagen Sie deshalb zu Beginn einige Worte zum Thema Konflikte. Zum Beispiel: Konflikte gibt es überall - nicht nur im Betrieb. Außerdem: Konflikte entstehen stets aufs Neue. Möglicherweise, weil Aufgaben anders gelöst werden müssen. Deshalb sind Konflikte oft Auslöser von Innovationen.

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