Appetit ist noch nicht gestillt

Konsolidierung auf dem BI-Markt

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Und auch der bisher eher zurückhaltende Mittelstand gerät in den Fokus der Anbieter: "Die fortschreitende Marktdurchdringung von Business-Intelligence-Produkten und die inzwischen gute Abdeckung bei Großkunden haben zur Folge, dass das Mittelstandssegment eine zunehmend strategische Bedeutung einnimmt. Um das hohe Umsatzwachstum auch in Zukunft sicherzustellen, ist es für die Anbieterfirmen wichtig, den Mittelstand als Absatzmarkt zu erschließen", sagt Marktexperte Bange.

Mittelstand: Nur die Hälfte nutzt BI

Er beobachtet hier zunehmendes Interesse - und Nachholbedarf. Für die Studie "Business IntelligenceBusiness Intelligence im Mittelstand" hat BARC Anfang des Jahres 279 mittelständische Unternehmen befragt. Ergebnis: Weniger als die Hälfte (49 Prozent) der befragten Unternehmen nutzt bisher Software zur Unternehmenssteuerung, aber 40 Prozent planen deren Einsatz. Während Berichtswesen, Datenanalyse, Planung und Budgetierung sowie KonsolidierungKonsolidierung bereits häufig eingesetzt werden, sind Balanced Scorecards und Management Dashboards bei weniger als einem Drittel der Befragten im Einsatz, aber bei weiteren 50 Prozent in Planung. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

BARC: Business Intelligence im Mittelstand.
BARC: Business Intelligence im Mittelstand.

Bei mittelständischen Unternehmen sind die bekanntesten Anbieter für Berichtserstellung und -analyse SAP, Cognos und Microsoft. Vom BI-Boom könnten auch Spezialisten aus dem EAI-Umfeld (Enterprise Application Integration), wie etwa Tibco oder BEA Systems, profitieren, glauben die Analysten bei Gartner. Für diese Annahme gibt es gute Gründe: "Es wird ein wenig Abstand genommen von der reinen Lehre der Trennung von dispositiven und operativen Daten. Es gibt vermehrt Ansätze, diese strikte Aufteilung zu verlassen", hat IDC-Mann Spies beobachtet.

Auslöser dafür seien oft Anforderungen des Customer-Relationship-Managements (CRM), denn speziell im Outbound-CRM werde die zeitliche Lücke zwischen aktuell verfügbaren Applikationsdaten und Data- Warehouse-Daten besonders deutlich. "Um das zu beheben, haben die Anbieter sowohl EAI-Methoden als auch ETL-Tools eingesetzt. Dabei zeigte sich, dass sie sich von der grundsätzlichen Technologie her doch nicht so weitgehend unterscheiden. Ein Indiz dafür ist auch, dass große Teile der Websphere-Technologie - also einer EAI-Middleware - in den Integration-Server von IBM eingeflossen sind", sagt der IDC-Analyst.

Plattform muss vollständig sein

Zurzeit zählt Gartner Business Objects (jetzt SAP), Cognos, Hyperion (jetzt bei Oracle), Information Builders, Microsoft, Oracle, SAP und SAS zur Ersten Liga der BI-Plattform- Anbieter. Wie sich deren Marktanteile entwickeln - und wer von ihnen sich seine Eigenständigkeit als BI-Spezialist bewahren kann -, wird vor allem von zwei Faktoren bestimmt: "Der Erfolg der Anbieter wird zum einen von der Vollständigkeit der Plattform, zum anderen von der Integration der einzelnen Funktionen und Module abhängen", sagt der Marktkenner von IDC Spies, "denn mit dem Zukauf von Spezialanbietern entsteht nicht automatisch eine homogene Plattform - da ist viel Integrationsarbeit nötig." Künftig werde es auch nicht mehr allein um die Integration von Daten gehen, sondern ebenfalls um Workflow-Komponenten.

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