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KPMG: Die Treiber von Innovation Technology

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
China, USA oder Großbritannien: Die Frage nach den besten Innovationsstandorten wird offenkundig in großer Abhängigkeit von der eigenen Herkunft beantwortet.
China, USA oder Großbritannien: Die Frage nach den besten Innovationsstandorten wird offenkundig in großer Abhängigkeit von der eigenen Herkunft beantwortet.
Foto: KPMG

Das zeigt, dass beispielsweise das Vereinigte Königreich ein besseres Innovationsimage hat als etwa die Bundesrepublik. Offenkundig spiegeln sich in den genannten Zahlen aber auch regionale Wahrnehmungsunterschiede wieder. So gelten in EMEA die USA mit 27 Prozent als Nonplusultra, während Großbritannien mit 22 Prozent deutlich vor China mit 18 Prozent rangiert. In Asien hingegen wird China schon jetzt mit 35 Prozent als Spitzenreiter wahrgenommen, die USA kommen dort nur auf magere 13 Prozent.

China will 2020 Weltmarktführer sein

"Die Volksrepublik entwickelt mit viel Kraft eigene Innovation - von Augmented Reality-Ansätzen wie etwa dem chinesischen Google-Äquivalent Baidu bis hin zu Multi-Services Apps wie WeChat", kommentiert KPMG. "Gemäß dem Entwicklungsplan 2016 - 2020 der chinesischen Regierung will sich das Land als Weltmarktführer in Technologiebereichen wie Halbleiter, Robotics oder Next-Gen Chip-Materialien positionieren."

"Das gute Ergebnis Chinas liegt vor allem an den sehr technologiebegeisterten Konsumenten des Landes, die diese Entwicklung sowohl einfordern als auch fördern", sagt Peter HeidkampPeter Heidkamp, Head of Technology bei KPMG in Deutschland. Gleichwohl zeige die diesjährige Studie, dass in den USA die innovativsten Unternehmen angesiedelt sind - allen voran GoogleGoogle, AppleApple und MicrosoftMicrosoft. Die Konkurrenz aus dem Osten hole jedoch auf, so KPMG: Alibaba, der "chinesische Zwilling" von AmazonAmazon, belege in der aktuellen Befragung bereits Platz 6 der führenden "Innovation Companies". Profil von Peter Heidkamp im CIO-Netzwerk Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Die Vorteile von Berlin

Das Ranking der innovativsten Städte führt Shanghai vor New York an. Den dritten Platz teilen sich Peking und Tokyo vor London. Gleichauf mit Chicago und Washington folgt dann schon Berlin. Die Hauptstadt wurde von einem Zehntel der Befragten genannt, vor einem Jahr lag der Anteil bei lediglich 5 Prozent.

So sieht das KPMG-Ranking der Innovationshubs aus. Berlin weist als Sechster eine aufsteigende Tendenz auf.
So sieht das KPMG-Ranking der Innovationshubs aus. Berlin weist als Sechster eine aufsteigende Tendenz auf.
Foto: KPMG

"Dies liegt vor allem an den hier ansässigen hochqualifizierten Kräften und der dynamischen Unternehmenskultur", begründet Heidkamp den Aufstieg der Spree-Metropole. Förderlich wirkt sich laut der Untersuchung auch die Digitale Agenda der Bundesregierung aus, die verstärkt in IT-Security und Highspeed Internet investiere und damit das Vertrauen der internationalen Investoren erhöhe.

Deutschland mit einzigartigem Konzept Industrie 4.0

Die KPMG-Ausführungen im Länderbericht zu Deutschland klingen insgesamt positiv. Das "wirtschaftliche Kraftzentrum Europas" habe neben globalen Spielern aus den Branchen AutomobilAutomobil, Software, Maschinenbau und ChemieChemie den "Mittelstand" und seine "hidden champions" als Trumpf. Und mit "Industrie 4.0Industrie 4.0" als aufgehendem Stern ein einzigartiges Konzept der Kombination von traditioneller Produktion und aktueller IT- und Telekommunikationstechnologie. Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de Top-Firmen der Branche Automobil Top-Firmen der Branche Chemie

Als Erfolgsfaktoren werden die hochqualifizierten Arbeitskräfte und Verfügbarkeit von Nachwuchs herausgestellt. Lob findet das Bildungssystem insgesamt mit - wie KPMG betont - 9 von 100 weltweiten Topuniversitäten.

Datenschutz und Security sind Erfolgsfaktoren für Deutschland

Deutschland befinde sich in einer exzellenten Position, um die digitale Transformation zu meistern, urteilt Technologie-Chef Heidkamp: "Die gemeinsame Innovationskraft von großen Global Playern, jungen Startups in Berlin und mittelgroßen Nischenspezialisten gibt Deutschland die große Chance, mit Hilfe des Industrie 4.0-Ansatzes seine Rolle in der künftigen Weltökonomie zu definieren." Die Herausforderung liege im fundamentalen Wandel bestehender Geschäftsmodelle.

Das in Vergleich zu anderen Ländern starke Augenmerk auf DatenschutzDatenschutz und Sicherheit wird übrigens von KPMG eher als Stärke denn als Schwäche ausgelegt. Auch wenn die hohen Anforderungen von einzelnen Firmen als Bürde begriffen würden, sei das hohe Niveau in diesen Bereichen letztlich als Erfolgsfaktor im Vergleich mit anderen Ländern zu bewerten. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

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