Roadmap Business by Design vorgestellt

Kritik an SAP-Strategie

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

"Die SAP-Strategie, ein ERP-System im SaaS-Modell aus den Markt zu bringen, ist gut und richtig“, sagt Experton Group Vorstand Zilch. „Mit Business ByDesign bietet SAP ein leistungsfähiges, integriertes SAP-System an. Allerdings ist schwer nachzuvollziehen, warum die Fortentwicklung der Software so langsam von statten geht“, bemängelt der Analyst.

Gerade vor dem Hintergrund eines sich dynamisch entwickelnden IT-Umfelds fehlt ihm das Verständnis für die langen Fristen, die SAP brauche, um wesentliche neue Funktionen in seine SaaS-Lösung zu implementieren. Ein Beleg dafür sei nicht nur, dass Business ByDesign bisher lediglich in neun Länderversionen vorliege - seit Feature Pack 3.0 sind es elf , während die SAP-Lizenzsoftware Business One (für kleine Unternehmen) in 40 Länder verfügbar ist, bei der Lizenz-Software Business All in One sind es sogar 50 Landesversionen.

SAP verspielt den Vorsprung

„Es war schon ein Fehler, dass SAP das System anfangs ohne Software Development Kit (SDK) ausgeliefert hat, so dass Erweiterungen und Anpassungen kaum möglich waren. Das jetzt ausgelieferte SDK war lange überfällig“, sagt Zilch. Er hegt deshalb auch Zweifel daran, dass die SaaS-Software bei SAP wirklich die große Aufmerksamkeit genießt, wie es SAP-Manager der ByDesign-Sparte immer wieder beteuern.

„Wenn SaaSSaaS und damit Business byDesign wirklich so strategisch für SAP ist, dann sollte das auch konsequent von der SAP-Führung so kommuniziert und getrieben werden. Momentan hat man den Eindruck, dass alle Optionen - und damit für den Mittelstand die Produktreihen All-in-One, Business One und Business ByDesign - mit sehr ähnlicher Fokussierung verfolgt werden. Das ist aus unserer Sicht viel zu wenig aggressiv in Richtung SaaS“, sagt Zilch. Alles zu SaaS auf CIO.de

SAP bleibt keine Wahl

Das könne auch daran liegen, mutmaßt der Analyst, dass es innerhalb der SAP eben durchaus Befürchtungen geben könne, sich mit der SaaS-Software im eigenen Lizenzgeschäft das Wasser abzugraben. Eine Fehleinschätzung, findet der Analyst: „Natürlich sind die Margen im SaaS-Geschäft andere als bei Lizenz-Software. Gerade am Anfang ist das natürlich schmerzhaft.“ Dennoch bliebe SAP – wie auch den anderen großen Anbietern – kaum eine Wahl.

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