Strategien


Open Innovation

Lassen Sie Kunden in der Produktentwicklung mitmachen

04.12.2014
Von Julian Bahrs

Lieblingsprodukte von Kunden

Firmen wie Adidas, Tchibo oder die dm-Drogeriemärkte rufen ihre Kunden regelmäßig auf, Ideen und Erfindungen beizusteuern. Gleiches gilt für den Food-Bereich: Ob die Zusammenstellung des Frühstücksmüslis oder eines Burgers - nahezu überall werden die Kunden heute eingeladen, ihre Ideen einzubringen und ihr Lieblingsprodukt zu kreieren. Hierzu werden, je nach Ausrichtung der Aktion, sowohl soziale Netzwerke wie FacebookFacebook genutzt als auch eigens eingerichtete Kundenforen und Websites mit Social-Media-Charakter. Alles zu Facebook auf CIO.de

Als der Kosmetikhersteller Manhattan im Jahr 2012 eine Produktentwicklungs-Aktion ankündigte, war das Interesse riesig: 20 neue Nagellackfarben sollten in Kooperation mit der Plattform Unseraller.de entwickelt werden. 500 ausgewählte Mitglieder bekamen im Zuge dieser Kampagne ein "User InnovationInnovation Toolkit", um damit zu Hause zu experimentieren und ihre eigene Wunsch-Lackfarbe zusammenzumischen. Alles zu Innovation auf CIO.de

Die Community wählte später aus den besten Vorschlägen die 20 Lacke, die im Herbst 2013 unter dem Kollektionsnahmen "Community Colours" in den Handel kamen. Der Lohn für die aktivsten Teilnehmer war das komplette Nagellack-Set - noch vor dem offiziellen Verkaufsstart. Das Crowdsourcing-Projekt bezog dabei nicht nur die bestehenden Kunden in den Entwicklungsprozess ein, sondern lockte auch neue Konsumentinnen an. Gleichzeitig war die Aktion eine wirkungsvolle Marktforschungsmaßnahme. Fast nebenbei konnte der Kosmetikhersteller zudem an seinem Markenimage feilen.

Ideenprüfung und Vermarktung

Das Prinzip der kundenbasierten Ideenfindung verfolgt auch Tchibo mit der Plattform Tchibo Ideas: Hier sind die Mitglieder der Community aufgefordert, visionär zu denken und Produktinnovationen zu entwickeln, die im Tchibo-Regal landen sollen. Vier Schritte sind im Innovationsprozess vorgesehen, von der Einreichung und Prüfung der Idee bis hin zum Lizenzvertrag und der späteren Produktion und Vermarktung. Dabei kommt es darauf an, dass die Produktidee neu, schutzfähig und produzierbar ist.

Ist eine Idee marktreif und wird eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen, entsteht durch die anschließende Vermarktung in den Filialen eine für beide Seiten gewinnbringende Kooperation. Etliche Ideen aus der Community wurden auf diese Weise schon in konkrete Produkte umgesetzt: ein nicht tropfendes Teelöffel-Sieb, die platzsparende Mehrfachsteckdose sowie der Pfannenwender auch für übervolle Pfannen zählen zu den Produkten, die die Crowd ersonnen hat und die den Weg in die Tchibo-Läden fanden.

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