Retail IT


RFID im Handel

Lemmi geht funken

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Anfangen auch ohne Standards

Doch IT-Chef Pfeifferling gibt sich weiter bescheiden: „Dass wir so einen großen Schritt gemacht haben, war uns gar nicht bewusst. Wir haben halt unsere Geschäftsprozesse analysiert und den Business Case gesehen.“ Weil es keine Standards gab, setzt Lemmi sie jetzt eben selber. Die Hessen arbeiten inzwischen in den maßgeblichen RFID-Standardisierungsgremien von EPCglobal mit. „Wenn Standards kommen, legen wir den Schalter um. Zunächst aber haben wir uns darum nicht weiter gekümmert. Es gab ja keine Partner“, sagt der IT-Leiter.

Über die Kosten des Projekts möchte Pfeifferling keine Angaben machen – „wir sind ein Familienunternehmen“. Das Beratungshaus TechConsult schreibt allerdings in einem Market Briefing, dass alles zusammen im „unteren sechsstelligen Bereich“ gekostet habe. Die Höhe der Chipkosten hat für Pfeifferling nur eine nachrangige Rolle gespielt: „Die gibt es für UHF mittlerweile für unter 15 Cent zu kaufen. Die Kosten für ein Tag sind nachrangig, solange das Gesamtkonzept den entsprechenden ROIROI aufweist.“ Alles zu ROI auf CIO.de

Lemmi profitiert von einer Effizienzsteigerung in der Lieferkette. Es kann viel schneller reagieren und hat eine bessere Qualität des Lagers erreicht. Lemmi hatte es allerdings bei der Umsetzung des Projekts leichter als große Unternehmen. „Die Integration in die ERPSysteme der Konzerne ist extrem schwierig und kostet viel Geld“, erklärt Pfeifferling. „Wir konnten dagegen alles von null an neu aufsetzen.“ Wichtig sei dabei vor allem die richtige Integration gewesen. „Es müssen alle an einem Strang ziehen, angefangen bei der Geschäftsführung“, rät Pfeifferling. „Denn bei einer RFID-Einführung geht es um eine Änderung der Prozesse.“

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