Strategien


CIO Christoph Kollatz im Gespräch

Lufthansa strebt mit IBM hohe Sparziele an



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Outsourcing-Deal der ersten Generation

Auffallend am Deal ist zudem die lange Laufzeit von sieben Jahren. Das fällt etwas aus dem Rahmen, der Markttrend geht seit Jahren zu kürzeren Outsourcing-Abkommen. Warum binden Sie sich so lange?

Christoph Kollatz: Die Frage der Laufzeit haben wir intern intensiv diskutiert, und auch die Provider um ihre Vorschläge und Hinweise gebeten. Am Ende des Tages haben wir uns für sieben Jahre entschieden, weil wir auch eine große Anzahl an Mitarbeitern übergeben. Die lange Laufzeit ist gegenüber den 1400 Kollegen und dem Provider ein glaubwürdiges Commitment zu einer dauerhaften Partnerschaft. Wir wollen nicht den Eindruck aufkommen lassen, dass wir Mitarbeiter abgeben, die Verbindungen kappen und dann zügig zum nächsten Provider wechseln. Gleichzeitig tragen wir damit dem Bekenntnis zu bestimmten Standorten Rechnung und unterstreichen, dass der Lufthansa-Konzern IT-Leistungen mit extremer Stabilität braucht.

In der Tat gibt es den Trend zu kürzeren Laufzeiten, allerdings nur für Outsourcing-Deals der zweiten und dritten Generation. Dort sind die erforderlichen Strukturen bereits geschaffen und es wird selektiv ausgelagert, also einzelne Gewerke vergeben. Was wir mit IBM vereinbart haben, ist ein Outsourcing-Abkommen der ersten Generation. Hier waren schon immer längere Laufzeiten üblich.

Was ändert sich für die Lufthansa-Anwender und Ihre CIO-Organisation?

Christoph Kollatz: Kurzfristig ändert sich für die Anwender gar nichts, mittelfristig wird es zu Standardisierung und Harmonisierung der IT-Ausstattung kommen.

Für mich und meine Abteilung ändert sich viel. Bislang hatten die einzelnen Konzerngesellschaften jeweils individuelle, separate und spezielle Verträge mit der Lufthansa Systems. Das ist bei Inhouse-Providern nicht unüblich. Diese Verträge werden nun gebündelt, in ein einzelnes Vertragswerk überführt und mit den entsprechenden Servicebeschreibungen versehen. Generell bedeutet das für Teile meiner Organisation, dass wir die Dreiecksbeziehung zwischen der zentralen IT als Halter des Vertrags, den jeweiligen Business-Organisationen und dem Provider effizient gestalten müssen. Hier haben wir schon vorgearbeitet, mit der Provider-Wahl müssen wir die Aufgaben aber noch nahtlos in die Betriebsabläufe auf allen Seiten integrieren.

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