Problem für Chefs

Männer arbeiten lieber allein, Frauen im Team

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Dilemma für Führungskräfte

Auch wenn Frauen sich insgesamt häufiger für die Teamarbeit entscheiden als Männer, fällt eines auf: Sowohl Männer als auch Frauen mit einem höheren Leistungsniveau zeigen eine niedrigere Bereitschaft zur Teamarbeit, wenn sie mit Kollegen zusammenarbeiten sollen, die leistungsschwächer sind als sie selbst. Dadurch dass Frauen die Leistung ihrer Kollegen optimistischer einschätzen als Männer, sind sie allerdings insgesamt häufiger zur Teamarbeit bereit.

Arbeiten alle Angestellten in Teams, gibt es keine Leistungsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Stehen die Mitarbeiter jedoch vor der Wahl, arbeiten die Frauen in den Teams besser als die Männer. Das liegt an dem oben genannten Grund, dass leistungsstärkere Männer sich für die Einzelarbeit entscheiden, wenn sie vor der Wahl stehen.

Führungskräfte könnten sich nach der Lektüre dieser Studienergebnisse die Frage stellen, welche Arbeitsform nun die richtige für ihre Teams ist. Auch die Studienautoren sehen eine Problematik: "Wenn der Arbeitgeber ein kooperatives Arbeitsumfeld mit teambasierter Entlohnung schafft, könnte das auf männliche Leistungsträger eher abschreckend wirken", kommentieren sie ihre Ergebnisse. Die Wissenschaftler haben keine Empfehlung dafür, wie man als Arbeitgeber auf Männer und Frauen gleichermaßen attraktiv wirkt.

Die Studienergebnisse des Verhaltensexperiments wurden vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht. Studienautoren von "Do Women Prefer a Co-operative Work Environment?" sind Peter Kuhn von der University of California und Marie Claire Villeva von der französischen Universität in Lyon.

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