Frauen in der IT

Männer pflegen ihre Netzwerke bereits im Sandkasten

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Nämlich welche?

Doris Albiez: Beispielsweise die, immer alles persönlich zu nehmen. Außerdem mangelt es auch den Besten von uns häufig an Selbstbewusstsein. Wenn wir von unserem nächsten Job erst mal nur die Hälfte beherrschen - was soll's? Wenn wir das alles schon könnten, wäre der Job doch langweilig und wir würden nächsten Monat schon den nächsten wollen. Hören wir doch auf, darüber nachzudenken, was wir alles NICHT können.

Sie haben vor einigen Tagen vor etwa drei Dutzend IT-Managerinnen des Netzwerks "CIO (f)" gesprochen. Was halten Sie persönlich von rein weiblichen Netzwerken?

Doris Albiez: Um ehrlich zu sein, habe ich mein eigenes Netzwerk, in dem sich Männer UND Frauen befinden. Ich finde das auch wichtig. In Sachen Networking können wir von den Männern so Einiges lernen. Die pflegen schon im Sandkasten ihre Netzwerke. Gegen rein weibliche Netzwerke ist nichts einzuwenden, so lange sich die Frauen nicht abschotten. Ich würde beispielsweise dafür plädieren, zum nächsten Treffen der CIO (f) auch männliche Referenten einzuladen. Das könnte die Diskussion befeuern.

Oder die Frauen von dem ablenken, was sie eigentlich besprechen wollten.

Doris Albiez: Andere Ansichten zuzulassen erweitert den Horizont. Wir müssen den ersten Schritt auf die Männer zu tun, weil wir auf der Führungsebene in der Minderzahl sind. Aber damit laden wir die andere Seite ein, sich ebenfalls zu bewegen. Wenn wir eine echte Veränderung herbeiführen wollen, dann geht das immer nur gemeinsam mit den Männern. Und das bitte nicht erst im nächsten Jahrhundert. Veränderungen brauchen keineswegs ihre Zeit, wie manche sagen. Wenn man sie aktiv vorantreibt, dann kann man sehr schnell etwas bewegen.

Doris Albiez, Vice President & General Manager Germany Dell GmbH

Am Anfang ihrer KarriereKarriere habe sie mehr als einmal zu hören bekommen, Frauen hätten im IT-Vertrieb nichts zu suchen, sagt Doris Albiez. Sie bewies das Gegenteil. In ihrer beruflichen Laufbahn erarbeitete sie sich zunächst einen Vertriebs-Job bei Digital/HPHP, dann die Vertriebsleitung beim IOP Systemhaus, bei Macrotron und Navigon. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu Karriere auf CIO.de

Ende 2008 heuerte Albiez als Vice President Geschäftspartnerorganisation & Mittelstand bei der IBM DeutschlandIBM Deutschland an. Diese Aufgabe übernahm sie im Juli 2011 auch für Europa. 2013 suchte sie eine neue Herausforderung: Als Vice President & General Manager Germany zeichnet sie seither für die Gesamtleitung von Dell Deutschland verantwortlich. Top-500-Firmenprofil für IBM Deutschland

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