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IoT und Predictive Maintenance im Ölbohrgeschäft

Maersk CIO will Millionen sparen

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Predictive Maintenance für den Öl-Bohrturm

"Predictive Maintenance für unseren Öl-Bohrturm ist am wichtigsten, denn das ist die Hauptkomponente der Bohrinsel", sagte CIO Hansen. Für die vorausschauende Wartung arbeiten Maersk und GE mit einem so genannten Digital Twin, einem virtuellen Abbild der Maschine, das als Software-Repräsentation auf dem Computer beziehungsweise in der Cloud zur Verfügung steht. GE verwaltet praktischerweise in seinem gesamten Portfolio bereits rund 800.000 digitale Zwillinge.

Das Maersk Marine Ecosystem
Das Maersk Marine Ecosystem
Foto: General Electric

Gespeist von den bei GE vorhandenen allgemeinen Kontrolldaten über Bohrwerkzeuge kann das digitale Modell Daten-Abweichungen von der Normalität schnell erkennen und anzeigen. Verschleißwerte, Belastungen und Verbrauchszyklen kann es so einfach errechnen, Wartungen frühzeitig beauftragen, teure Reparaturen und vor allem Ausfälle werden weitestgehend vermieden.

"Wir stehen vor einem wichtigen Meilenstein"

CIO Hansen hat das Pilotprojekt zunächst auf einer Maersk-Öl-Bohrplattform vor der norwegischen Küste eingesetzt, jetzt folgt die zweite. "Wir stehen gerade vor einem wichtigen Meilenstein, weil wir jetzt die erste Datenanalyse zurückbekommen werden", sagte Hansen. "Es sieht aber so aus, dass wir damit eintretende Fehler drei Wochen bis drei Monate vorher prognostizieren können", sagte der CIO. "Das würde uns reichlich Zeit geben, die Wartung zu planen."

Auch wenn Maersk bis jetzt nur wenige der Sensoren nutzt, nach und nach sollen immer mehr Datenpunkte dazukommen. Das Pilotprojekt wird zeigen, dass und wie sich die Zusammenarbeit mit GE rechnet. Die Mitarbeiter von GE und Maersk hoffen auf eine Senkung ihrer allgemeinen Instandhaltungskosten um 20 Prozent.

Tim Schweikert ist CEO des GE-Bereichs Marine Solutions.
Tim Schweikert ist CEO des GE-Bereichs Marine Solutions.
Foto: General Electric

GE-Lösung als Software-as-a-Service

Tim Schweikert, CEO des GE-Bereichs Marine Solutions, sagte zum Business-Modell: "Wir verkaufen unsere Lösung als Software-as-a-Service. Beide Seiten sollen etwas davon haben." Hansen rechnet mit einem Payback der Investitionen innerhalb eines Zeitraums von weniger als zwei Jahren. Das liegt auch daran, dass im Ölbohrgeschäft auf See kostspielige Vermögenswerte verwendet werden, bei denen auch kurze Ausfallzeiten rasch teuer werden.

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