Berichte von BKA, Bitkom und G Data

Malware folgt Darwins Gesetz

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Mit knapp über 1,38 Millionen neuen Schadprogrammen blieb die Zahl neuer Malware in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres demnach hinter den Erwartungen zurück. Die Zuwachsrate betrug laut G Data lediglich 3,9 Prozent. Die Verbreitung einfach programmierter Schadprogramme habe im Vergleich zum Vorjahr abgenommen und werde durch immer komplexere Kreationen ersetzt.

Darwins Gesetz vom Überleben der Stärksten

Der Anbieter erklärt sich das Phänomen mit Hilfe einer Analogie aus der Evolutionsbiologie: Darwins Gesetz vom Überleben der Stärksten. „Die immer weiter entwickelten Schutztechnologien und die voranschreitende Sensibilisierung der Internetnutzer, scheinen Auswirkungen auf die E-Crime-Community zu haben“, kommentiert Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs.

„Mit plumpen Angriffsszenarien und einfach programmierten Computerschädlingen ist es deutlich schwerer geworden, einen Rechner zu infizieren, als es in der Vergangenheit vielleicht noch der Fall war“, so Benzmüller weiter. „Der Wettlauf zwischen Malware-Industrie und Virenschutzherstellern geht in die nächste Runde.“

Für die Zukunft rechnet G Data damit, dass sich die Verbreitung neuer Malware auf einem stabilen Niveau von rund 3 Millionen neuen Schädlingen einpendle. „Android wird noch stärker in den Fokus rücken als bisher – vor allem, wenn sich weitere Bezahlsysteme etablieren“, sagt Benzmüller. Das gleiche gelte für Mac OS. Hier sollten sich AppleApple Nutzer noch in diesem Jahr auf weitere Angriffe einstellen. Alles zu Apple auf CIO.de

Mac-Schadprogramm Flashback

Generell sei die Zahl von Mac-Malware im Vergleich zu Windows-Malware zwar weiterhin verschwindend gering. Dies liege aber nicht daran, dass Apple-Nutzer und ihr digitales Ökosystem nicht für Onlinekriminelle und Malware-Schreiber interessant sind. „Statt täglich tausend neue Schädlinge zu verbreiten, programmieren Malware-Autoren weniger, aber dafür deutlich gefährlicheren Schadcode“, so G Data. Eines der beeindruckenden Beispiele sei das Mac-Schadprogramm Flashback, das in kurzer Zeit mehr als 600.000 Geräte infiziert habe.

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