Cloud Computing


MAN CloudConnect

MAN geht in die Cloud – aber nicht über die Cloud

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Damit stand die MAN-IT vor der Herausforderung, zunächst einmal eine Strategie zu entwickeln, um öffentliche Cloud Services anzubinden - idealerweise unter Berücksichtigung aller IT-Security-Normen und Vorgaben wie ISO/IEC27001 und TISAX der Automotive-Industrie. Darüber hinaus sollte sich die Cloud möglichst wenig auf die bestehende Infrastruktur auswirken. Seinen aktuellen Bebauungsplan wollte der Autobauer nicht über den Haufen werfen. Die Projekt- und Investitionskosten für die notwendigen Infrastruktur-Erweiterungen im Netzwerkbereich, wie auch die anschließenden Betriebskosten sollten so gering wie möglich gehalten werden.

Projekt bekommt plötzlich eine andere Dimension

Angesichts dieses Spagats war der IT-Infrastruktur-Abteilung für den Bereich Netzwerk bei MAN schnell klar, dass die damit verbundenen Anforderungen weit über ein Standard-IT-Projekt hinausgehen. Das Thema müsse einen gesamtheitlichen Ansatz verfolgen und strategisch langfristiger gedacht werden, so die einhellige Meinung aller Beteiligten. So wurde in der Folge das Projekt "Netzwerk Readiness", ursprünglich ein Teil des Office-365-Programms, ausgeweitet.

Es sollte eine Netzwerk-Infrastruktur aufgebaut werden, die die allgemeine, SLA-basierte Anbindung von Cloud Services und Cloud Providern ermöglichte. "MAN CloudConnect" sollte das Fundament für die übergeordnete sogenannte Cloud-First- sowie für die DigitalisierungsstrategieDigitalisierungsstrategie der MAN-IT bilden. In weiteren Diskussionen wurde schnell deutlich, dass dies der richtige Weg war: Die Fach- und IT-Bereiche nutzten zunehmend Cloud Services wie Salesforce, ServiceNow, Solera Audatex und SAP SuccessFactors. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

WAN-Lastgenerator ermittelt Bandbreitenbedarf

MAN ging das Vorhaben pragmatisch und strukturiert an. Zunächst richtete das Unternehmen ein Netzwerk-Testlabor ein WAN-Lastgenerator ein, um zu ermitteln, wie viel Bandbreite pro Cloud-Applikation und User tatsächlich gebraucht wird. Aus IT-Security- und Kosten-Gesichtspunkten entschied sich der LKW-Bauer, beim Design der Lösungsarchitektur am bereits existierenden zentralisierten Ansatz festzuhalten.

Die Cloud-Anbindung sollte über eine Direct Peering (GlobePEER) Lösung zwischen MAN und den Cloud-Providern via DE-CIX (Deutsche Commercial Internet Exchange) und Equinix realisiert werden. Darüber sollen sich Daten direkt und ohne Internet-Transit-Verbindungen auf Basis von auf 4 x 10 GBit/s Layer 2 Ethernet-Verbindungen übertragen lassen. Die Vorteile aus Sicht der MAN-Verantwortlichen: Sicherheit, Performance und Verlässlichkeit. Im Juli 2019 stand die neue Lösung.

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