Cloud Computing


MAN CloudConnect

MAN geht in die Cloud – aber nicht über die Cloud

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Neben dem technischen Umbau wagten sich die IT-Mannschaften von MAN auch organisatorisch auf neues Terrain. Grundsätzlich war das Vorhaben als klassisches Wasserfall-Projekt geplant. Da jedoch je nach Projektphase immer wieder neue Herausforderungen auftauchten, wurden interdisziplinäre, cross-funktionale Design-Sprints eingebaut, um die Architektur fortlaufend neu anpassen zu können.

An dieser Stelle habe auch das Change Programm der MAN-Vorstandsebene geholfen, ließen die Projekt-Verantwortlichen durchblicken. Parallel zur technischen Ebene soll damit der MAN-Kulturwandel hin zu einer Team-orientierten Performance-Kultur forciert werden. In der Zentrale im Münchner Norden spricht man von einem Transformationsprozess hin zu einer digitalen Organisation und Produktion. MAN CloudConnect mit einer verlässlichen und performanten Anbindung an Clouds und Cloud Services spiele dabei eine zentrale Rolle.

Image-Wandel für die IT-Abteilung

Die Bilanz von MAN nach dem 18-monatigen Projekt fällt durchweg positiv aus. Der MAN CloudConnect sei weder auf eine bestimmte Art von Service (SaaS, PaaS oder IaaS) beschränkt, noch von irgendeiner Cloud oder einem Cloud Provider direkt abhängig, da die Lösung als Cloud Exchange Plattform Netze und Netzwerke koppelt. Durch das Direct Peering, also die Netz-an-Netz Kopplung, könnten den Endanwendern und den anderen IT-Abteilungen durchgehende SLAs in Bezug auf Verfügbarkeit, Latenz und Round Trip Time (RTT), Lösungszeiten für Zwischenfälle, sowie im Problem- und Change-Management-Prozess garantiert werden.

Zudem sei die Lösung kostengünstiger und performanter als zusätzliche lokale Internet Breakouts an allen deutschen und österreichischen MAN-Standorten. Durch den zentralen Ansatz als integrierter Bestandteil der MAN-Perimeter-Firewall-Umgebung sei MAN CloudConnect auch sicherer und einfacher zu monitoren als ein dezentral aufgestelltes Anbindungs- und Architekturmodell.

VW-intern ein Vorbild

Auch das Bild der IT habe sich im Zuge des Projekts verändert, sagen die Verantwortlichen. Der innovative und zugleich verlässliche Ansatz habe das Vertrauen der Organisation in digitale Anwendungen und Prozesse erhöht. Infolgedessen hat sich auch das Bild der IT gedreht. Sie werde zunehmend als Enabler und verlässlicher Partner und nicht mehr als Verhinderer und Blackbox wahrgenommen.

Selbst bei Microsoft hat man offenbar genau beobachtet, wie MAN die Office-365-Cloud in das eigene Netz einklinkt. Der Softwarekonzern überlegt, dieses Konzept als Referenzdesign anderen Enterprise-Kunden anzubieten. Auch VW-intern könnte das MAN-Beispiel Schule machen. Andere Marken der Wolfsburger denken bereits darüber nach, das Lösungskonzept aus München zu übernehmen.

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