IT-Manager wetten

Management by Command und Control ist vorbei

04.09.2019
Von Ralf Schneider
Allianz CIO Ralf Schneider wettet, dass die Topmanager einer jeden Organisation in fünf Jahren ein neues Rollenverständnis haben werden. Starre Hierarchien werden durch autonome, effektive und selbstorganisierte Teams ersetzt.
Ralf Schneider ist Group CIO der Allianz SE.
Ralf Schneider ist Group CIO der Allianz SE.
Foto: Allianz SE

Die DigitalisierungDigitalisierung stellt die Gesellschaft vor eine Zerreißprobe: Die Bezugsrahmen und Zielsetzungen driften immer schneller auseinander - und gleichzeitig wirkt sich jedes Tun stärker als je zuvor aus. In dieser hochkomplexen Welt voller Widersprüche stoßen herkömmliche, oft starre Regulierungs­mechanismen häufig an ihre Grenzen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

"Klassisch" bestand die Aufgabe des Topmanagements darin, Entscheidungen top-down zu treffen und ihre Ausführung zu überwachen. So ist eine Command- und Control-Struktur entstanden, in der immer klar ist, wer etwas wann zu tun hat und wessen Wort am schwersten wiegt. Etablierte Prozesse regeln den Umgang mit Themen und MitarbeiternMitarbeitern. In einer weniger komplexen Welt mit expandierenden Märkten war dieses Prinzip extrem erfolgreich und prosperierte. Der Preis hierfür sind jedoch starre, zeitaufwendige und unflexible Strukturen, die nur sehr langfristig zu verändern sind. Alles zu Führung auf CIO.de

In vielen Unternehmen haben sich diese Strukturen schon geöffnet. Vor dem Hintergrund der rasanten Veränderungsgeschwindigkeit der Umwelt, geprägt von Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität, ist eine solche Aufweichung aber nicht genug. Vielmehr muss sich das gesamte Verständnis von Management und damit die Rolle und das Selbstverständnis der CxOs und aller weiteren Management-Ebenen grundlegend verändern.

Jedem Autonomie geben

Management muss mehr leisten, als nur Ansagen an die Organisation zu erteilen. Der Grund dafür ist die rasante Veränderungsgeschwindigkeit, die Unternehmen zwingt, sich agil an neue Bedingungen anpassen zu können. Will man Agilität, muss man aber Autonomie geben, und zwar jeder Organisationseinheit. Und die kleinste Organisationseinheit einer jeden Unternehmung ist der einzelne Mensch. Die hohe Kunst des Managements wird es sein, diese autonomen Einheiten für den Zweck der Unternehmung zu befähigen, zu ermutigen sowie zu steuern.

Manager müssen einen Orientierungsrahmen schaffen, innerhalb dessen die Einheiten im Unternehmen selbstorganisiert ihre Aufgaben erfüllen. Die zwei Grundprinzipien hierfür sind Transparenz und Eigenverantwortung. Dies verändert die Arbeitsweise auf allen Ebenen. Auf der Management-Ebene wird Anerkennung qua Position schwinden. Topmanager müssen als Richtungsweiser, Enabler und Orchestrierer überzeugen, und das täglich neu.

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Foto: CIO.de

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