Strategien


Entscheidungen treffen

Manager vertrauen noch ihrem Bauchgefühl

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Viele Führungskräfte setzen bei Entscheidungen letztlich auf ihr Bauchgefühl. Daten können sie nicht interpretieren oder bekommen sie zu spät, wie PwC berichtet.

Kaum eine CIO-Agenda kommt an Stichworten wie Big DataBig Data oder Analytics vorbei. Jetzt legt eine Studie im Auftrag von PwC nahe, dass all diese Bemühungen - zumindest derzeit noch - ihr Ziel verpassen. Denn 30 Prozent der CEOs verlassen sich bei wichtigen Entscheidungen im Zweifelsfall lieber auf ihr Bauchgefühl statt auf Daten. Immerhin bringen die Analysten beide Dimensionen wenigstens auf dem Titel der Studie "Gut (dt. Bauch) & Gigabytes" zusammen. Alles zu Big Data auf CIO.de

Weltweit haben sich 1135 Führungskräfte an der Studie beteiligt. Das britische Marktforschungsunternehmen Economist Intelligence Unit (EIU) führte sie durch.

Nur knapp einer von drei Entscheidern (32 Prozent) bezeichnet die Entscheidungsprozesse in seinem Unternehmen als stark datengesteuert. Diese Firmen geben an, ihre Entscheidungsfindung habe sich durch umfangreiche Datenanalysen verbessert.

Ursache für das Entscheiden "aus dem Bauch heraus" ist Unsicherheit bei der Datenauswertung. Gut jeder zweite CEO (52 Prozent) sagt, er verstehe die Daten nicht. Fast ein Drittel (31 Prozent) hat sie zu spät erhalten. Grundsätzlich sagt jeder Vierte von sich, er habe nicht die Skills, um größeren Nutzen aus Big Data zu ziehen.

5 Schritte, um Daten besser verwerten zu können

Im Vorwort der Studie raten Dan DiFilippo und Paul Blase, Data and Analytics Leader bei PwC, den CEOs zu einem Upgrade. Die Analysten schreiben, dass künftig immer mehr Stakeholder in Entscheidungen einbezogen sein werden. Ihnen werden immer mehr Daten zur Verfügung stehen.

Ein solches Upgrade erfordert fünf Schritte:

1. Daten mit offenen Augen betrachten: Die Analyse von Daten braucht sich nicht auf konkrete Entscheidungen zu beschränken. Ein genauerer Blick könnte Unerwartetes ergeben, etwa einen neuen Übernahmekandidaten.

2. Verschlossene Erkenntnisse freilegen: So "big" und neu muss Data nicht immer sein. Wer bereits bestehende Daten aus ihren Silos herausholt, kann interessante Zusammenhänge entdecken.

3. Hinter die Zahlen sehen: Viele Entscheidungen fallen, bevor die Unternehmensleitung die Datenanalyse erhält. Entscheider müssen die Abläufe und Zusammenhänge hinter den Daten verstehen.

4. Mitarbeiter qualifizieren: Es müssen nicht immer neue Data Scientists ins Unternehmen geholt werden. Möglicherweise lassen sich bisherige Mitarbeiter entsprechend qualifizieren.

5. Verantwortlichkeiten klären: Die richtigen Daten müssen die richtige Zielgruppe erreichen. Das setzt voraus, dass die Verantwortung für die jeweiligen Entscheidungen geklärt ist.

Botschaften an IT-Chefs

Aus der Studie lassen sich Botschaften an IT-Entscheider ableiten. Zum einen betont PwC die Relevanz von Daten-Hygiene. Um Entscheider nicht zu überfrachten, müssen Daten akkurat sein und schnell bereitgestellt werden. Zum anderen bieten datenbasierte Simulationen eine gute Grundlage für Entscheidungen.

Angesichts der immer schnelleren Veränderungen auf den Märkten und branchenübergreifenden Kooperationen, verursacht etwa durch das Internet der Dinge, kommen Unternehmen an Analystics und Big Data nicht vorbei, so PwC.

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