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McKinsey: SCM-Digitalisierung sträflich vernachlässigt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Dem vor diesem Hintergrund offenkundig virulenten Problem der digitalen Zielrichtung widmet McKinsey deshalb auch einen großen Teil der Ausführungen. Die Berater unterscheiden fünf Ebenen der Digitalisierung, auf denen von Anwenderseite ein höchst unterschiedliches Augenmerk liegt.

Im Fokus der Digitalisierungsstrategie vieler Firmen steht das Marketing. Die Lieferkette hat nur in zwei Prozent der Unternehmen Priorität.
Im Fokus der Digitalisierungsstrategie vieler Firmen steht das Marketing. Die Lieferkette hat nur in zwei Prozent der Unternehmen Priorität.
Foto: McKinsey

Marketing und Distribution ist demnach bei 49 Prozent der Unternehmen im Fokus der digitalen Strategie. 21 Prozent haben bei der Digitalisierung vor allem Produkte und Services im Blick, 14 Prozent Prozesse, 13 Prozent Ökosysteme und nur 2 Prozent die Lieferkette.

Löwenanteil der Verluste bei Umsatz- und Gewinn entfällt auf die Supply Chain

Der digitale Reifegrad variiert von 60 Prozent bei Produkten und Services bis lediglich 43 Prozent bei der Lieferkette. Wie McKinsey herausarbeitet, entfällt allerdings der Löwenanteil der prognostizierten Verluste beim Umsatz- und Gewinnwachstum just auf die Supply ChainSupply Chain. Die anderen vier Ebenen werden im Mittel demnach nicht mehr für wirklich dramatische Einbußen sorgen. Ratsam dürfte also in jedem Fall sein, dass Thema Digitalisierung der Lieferkette ernst zu nehmen. Alles zu Supply Chain auf CIO.de

Die Autoren tasten sich auf dieser Grundlage an einige pauschale Urteile heran. Dass nur wenige Anwender in die Digitalisierung von Ökosystemen investieren, erscheint verständlich angesichts der Plattform-Offensiven von Giganten wie Google, Amazon, Alibaba und Tencent in diesem Bereich - die im Übrigen durchaus mit Kollateralschäden in diversen Branchen verbunden sind.

Die Digitalisierung von Marketing und Verkaufskanälen steht wie angemerkt weit oben auf der Agenda der Anwender. Aus Sicht von McKinsey ist sie schlichtweg alternativlos, wenn man im Wettbewerb weiterhin mitmischen will. "Im Abseits Stehen ist keine Option", so die klare Ansage.

Digitale Lieferkette birgt die größten brachliegenden Potenziale

Bei der digitalen Lieferkette liegen die größten brachliegenden Potenziale. Beispiele für ihre Aktivierung liefern laut McKinsey spektakuläre Fälle wie Airbnb und Uber. Diese zapften machtvoll bisher brachliegende Angebotsquellen - Mitwohn- und Mitfahrgelegenheiten - an und aktivierten diese für den Markt.

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