Berlusconi-Firma

Mediaset steigt bei ProSiebenSat.1 ein

29.05.2019
Der Medienkonzern Mediaset hat sich Anteile an ProSiebenSat.1 gesichert.
Zentrale von ProSiebenSat.1 in Unterföhring bei München.
Zentrale von ProSiebenSat.1 in Unterföhring bei München.
Foto: Lukassek - shutterstock.com

Mediaset habe 9,6 Prozent der Anteile an dem deutschen Unternehmen mit Sitz in Unterföhring bei München übernommen, teilte Unternehmenschef Pier Silvio Berlusconi am Mittwoch mit. Er ist der Sohn des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der sich 1994 aus der Konzernführung zurückgezogen hatte.

"Der freundliche Anteilserwerb an ProSiebenSat.1ProSiebenSat.1 ist eine langfristige Entscheidung, die darauf abzielt, Wertschöpfung mit einer zunehmend internationalen Ausrichtung zu schaffen", sagte er. Mediaset sei stolz darauf, in die Zukunft des frei empfangbaren europäischen FernsehensFernsehens zu investieren. Top-500-Firmenprofil für ProSiebenSat.1 Group Top-Firmen der Branche Medien

Die Anleger an der Börse nahmen die Nachricht positiv auf. Die Aktie des im MDax notierten Medienkonzerns stieg nach Bekanntwerden des Einstiegs der Italiener zu Handelsstart um 4,6 Prozent. Auch Mediaset-Aktien zogen an.

Mediaset ist nach eigenen Angaben der größte Anbieter für kommerzielles Fernsehen in Italien und Spanien.

Europäische Medien-Allianz

ProSiebenSat.1 arbeitet seit Längerem mit den Italienern in der Europäischen Medien-Allianz (European Media Alliance) zusammen. Immer wieder war über einen Einstieg der Italiener spekuliert worden. Dies hatten die Unterföhringer aber stets zurückgewiesen.

ProSiebenSat.1-Aktionäre mussten in letzter Zeit einige Rückschläge hinnehmen. Die Aktien waren vor einem Jahr noch etwa doppelt so viel wert. Eine Dividendenkürzung und die gesenkte Jahresprognose Ende 2018 belasteten den Kurs. Dafür waren vor allem sinkende Werbeumsätze im klassischen TV-Geschäft und Investitionen in neue Programminhalte verantwortlich.

Im Juni will der Medienkonzern seinen eigenen Streaming-Dienst Joyn starten, der US-Anbietern wie Netflix oder Amazon Prime Zuschauer abluchsen soll. (dpa/rs)

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