Outsourcing

Mega-Deals laufen nur noch schleppend

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Während die globalen Größen bei den Mega-Deals noch weitgehend unter sich waren, treffen sie mit kleinteiligeren Offerten auf Konkurrenten, die zwar über kein Full-Service-Portfolio verfügen, aber ihre Dienstleistungen dennoch selbstbewusst anbieten: „Outtasking entpuppt sich in der Praxis häufig als gute Alternative zum Outsourcing“, sagt Richard Schlauri, Geschäftsleitung Deutschland bei Fujitsu Siemens Computers (FSC) IT Product Services.

Industrialisierung der IT-Services

FSC übernimmt dabei die komplette Verwaltung der E-Mail-Postfächer oder das Druck-Management als Managed Service. Die Abrechnungsmodelle richten sich dabei am tatsächlichen Verbrauch aus: Beim Druck-Management braucht sich der Kunde nicht mehr um den Betrieb seiner Drucker kümmern – er bezahlt nur die tatsächlich produzierten Seiten. Er blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir gehen davon aus, dass der Outtasking-Markt stark wachsen wird; Outtasking ist wesentlich flexibler als Outsourcing.“

Der Trend zur StandardisierungStandardisierung von IT-Dienstleistungen ist unverkennbar: „Die Arbeitswelt ist schon immer arbeitsteilig organisiert – das erfasst jetzt langsam den IT-Bereich und sorgt für die Industrialisierung von IT-Services“, sagt Gartner-Analyst Dück. Allerdings stehe diese Entwicklung noch am Anfang. Während sich auf der Anbieterseite erst zögerlich die Erkenntnis durchsetze, dass eine weitgehende Standardisierung von Dienstleistungen – mit entsprechender Konfigurierbarkeit – möglich und am Markt verkäuflich sei, stünden sich auf der anderen Seite die Kunden selbst im Weg: „Die Unternehmen sind nach wie vor zu sehr dem ‚Projektdenken' verhaftet. Sourcing-Verträge werden immer noch nach dem Schema ‚Plan – Build – Run' geplant und abgeschlossen. Dabei sind die meisten IT-Dienstleistungen durchaus als standardisierte, konfigurierbare Produkte denkbar“, sagt Gartner-Experte Dück. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Auf knapp acht Milliarden Euro beziffert das Marktforschungsunternehmen Ovum das Volumen des deutschen Outsourcing-Markts im Jahre 2005. T-Systems liegt danach mit Abstand vorn, gefolgt von IBM, SBS, HP und EDS. Insgesamt sind in Deutschland nahezu alle großen europäischen Anbieter (Atos Origin, British Telecom, Capgemini, SBS) und weltweit tätigen Dienstleister (Accenture, ACS, CSC, EDS, HP und IBM) vertreten. Für den Zeitraum bis 2010 rechnen die Analysten von Gartner mit durchschnittlichen Wachstumsraten von gut acht Prozent jährlich.

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