Stress im Homeoffice

Mehr als jeder Dritte beklagt Internetprobleme

15.06.2022
In der Corona-Pandemie ist ein gut funktionierender Internet-Anschluss wichtiger denn je. Wenn die Daten nicht so flüssig laufen wie versprochen, wird das Homeoffice zu Qual.
Game Over: Wenn das Netz zu langsam ist, hilft oft gar nichts mehr.
Game Over: Wenn das Netz zu langsam ist, hilft oft gar nichts mehr.
Foto: Altitude Visual - shutterstock.com

Mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland fühlt sich fast täglich durch Internetprobleme ausgebremst. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage von Yougov, die vom Frankfurter Internetknoten DE-CIX in Auftrag gegeben wurde. Ganze 38 Prozent der Verbraucher in der Bundesrepublik kämpfen mehrmals pro Woche oder sogar täglich mit spürbaren Verzögerungen bei der Internetnutzung. Nur acht Prozent der Befragten gaben an, nie Beeinträchtigungen beim Internetzugang zu erleben.

Als Leidtragende der technischen Probleme sehen sich vor allem junge Erwachsene sowie Berufstätige im HomeofficeHomeoffice. Aber auch mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Altersgruppe über 55 Jahren berichtete in der Umfrage von häufig stockenden Internetverbindungen. Überraschend klagen Menschen im urbanen Raum (Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern) häufiger von Geschwindigkeitseinschränkungen als die Bevölkerung auf dem Land (Wohnorte mit weniger als 20.000 Einwohnern). Alles zu Home Office auf CIO.de

Vermutliche Gründe für schlechte Netzqualität

In der Umfrage machen die Betroffenen für die schlechte Netzqualität vor allem äußere Ursachen verantwortlich. So nennen 41 Prozent eine Netzüberlastung als Grund für die erlebten Verzögerungen, 32 Prozent einen schlechten lokalen Netzausbau und 19 Prozent sagen, dass ihr Internetprovider nicht genügend Bandbreite anbietet. Und 12 Prozent vermuten den Grund für die Probleme bei langsamen Servern von Content-Anbietern wie Netflix. Nur 10 Prozent der Befragten sehen die Ursachen im eigenen Haushalt, etwa den Einsatz von veralteten Laptops oder Smartphones.

Am häufigsten stellen die Befragten die Probleme am Feierabend fest, wenn das Video- oder Musik-Streaming mit Netflix, Spotify, YouTube oder anderen Diensten ruckelt (35 Prozent). Gut ein Fünftel (21 Prozent) erlebt Geschwindigkeitsproblemen bei der Arbeit im Homeoffice, zum Beispiel bei Videokonferenzen, Webinaren oder der Nutzung von Cloud-Anwendungen (21 Prozent). Aber auch Anwendungen, die eigentlich keine große Bandbreite erfordern, sind manchmal gestört. Dazu gehören Transaktionen wie zum Beispiel beim Online-Banking sowie beim Online-Shopping. Dort klagen 18 Prozent der Befragten über eine schlechte Internetverbindung.

Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie hat die Internetqualität nach Einschätzung der Befragten etwas abgenommen. Bei einer vergleichbaren Umfrage im vergangenen Jahr hatten nur 33,5 Prozent der Befragten Probleme gemeldet, knapp fünf Prozentpunkte weniger als der aktuelle Wert.

DE-CIX betreibt in Frankfurt am Main einen der weltgrößten Internetknoten. Außerdem ist das hessische Unternehmen an 31 weiteren Standorten in Europa, Nordamerika, dem Nahen Osten und Asien aktiv. Dabei verbindet DE-CIX knapp 2.500 Netzbetreiber, Internet Service Provider, Content-Anbieter und Firmennetze aus mehr als 100 Ländern miteinander. (dpa/rs)

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