Finanzbranche sieht Daten als Vermögenswert

Mehrheit plädiert für straffere Regeln

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Ein knappes Drittel gesteht ein, dass mangelnde Aufmerksamkeit oder fehlende Kontrolle der Daten einen Beitrag zur Finanzkrise geleistet oder sogar eine wesentliche Rolle gespielt hat. Man kann das durchaus für einen Wert halten, der von nicht selbstverständlicher Selbstkritik auch auf diesem Gebiet zeugt. PAC kommt da allerdings, den internationalen Vergleich im Blick, zu einem anderen Ergebnis. "Es zeigt sich deutlich, dass deutsche BankenBanken und VersicherungenVersicherungen zufrieden sind mit ihrem bisherigen Datenmanagement", heißt es in der Trendanalyse. Top-Firmen der Branche Banken Top-Firmen der Branche Versicherungen

Offenkundig ist jedenfalls, dass sich in der Umfrage ein geringerer Nachholbedarf offenbart als in anderen Erhebungen. Selbstredend ist die Branche stärker auf das Sauberhalten von Daten geeicht als andere. Entsprechend betrachten 95 Prozent der Befragten ihre Daten als strategischen Vermögenswert. Die Datenqualität erscheint ebenso vielen Unternehmen extrem wichtig, um eine erfolgreiche ComplianceCompliance sicherzustellen. 61 Prozent nennen Compliance auch als den entscheidenden Grund für Investitionen in die Datenqualität. Ein Data Governance-Projekt haben 90 Prozent bereits implementiert, 5 Prozent sind augenblicklich gerade dabei. Alles zu Compliance auf CIO.de

Schaut man genauer auf die Herangehensweisen beim Management der Datenqualität, ergibt sich ein disparates Bild. Zu fast gleichen Teilen managen die Unternehmen ihre Daten auf strategischer Unternehmensebene, über mehrere Business Units hinweg, in den einzelnen Fachbereichen oder auf Anwenderebene. Ebenso groß ist die Vielfalt der eingesetzten ToolsTools. Jeweils etwa 30 Prozent setzen auf Data Profiling, das sich mit der Überprüfung auf Fehler und Redundanzen beschäftigt, und auf Data Quality, wozu generelles Korrigieren, Standardisieren und Verifizieren von Daten zählt. 18 Prozent nutzen Enterprise Content Management (ECMECM), 17 Prozent Data Integration. Während etwa zwei Fünftel auf eine Kombination aus Lösungen verschiedener Anbieter setzen, vertrauen 59 Prozent integrierten Suiten. Alles zu ECM auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de

Verantwortlich für die Pflege der Datenqualität ist in der Hälfte der Firmen die IT-Abteilung. Jeweils ein Fünftel betraut entweder eine zentrale Informationsabteilung mit dieser Aufgabe oder die Anwender, die täglich mit den Daten zu tun haben. Ein spezieller Datenbeauftragter ist nur bei 4 Prozent der Firmen im Einsatz.

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