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Digitale Transformation

Metro – Der unterschätzte Handelsriese

Auch der übrige Technologie-Stack komme modern daher. Dazu gehören unter anderem eine Microservice-basierte Architektur, viele Artificial-Intelligence-Anwendungen samt Machine LearningMachine Learning, NoSQL-Datenbanken sowie moderne Programmiersprachen wie Java, Scala und Go. "Das lässt das Herz eines jeden Informatikers höherschlagen", meint der CIO. Alles zu Machine Learning auf CIO.de

Metro sei ein Technologieführer und wolle auch als solcher wahrgenommen werden - schon, um dem FachkräftemangelFachkräftemangel entgegenzuwirken. In dem Punkt werde Metro noch stark unterschätzt, was sich allerdings durch intensive Außenkommunikation und Employer Branding bald ändern soll. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Die Metro API verbindet

Die neuen Technologien kommen vor allem am Front­end zum Einsatz. "Auf unserem Kundenportal können wir täglich über A/B-Tests mehrere Releases live stellen", erklärt Salzsieder. "Die Tests haben wir komplett automatisiert." Im Backend setzt die IT weiter auf altbekannte Architekturen wie SAPSAP, auch die selbstentwickel­ten Anwendungen für das Supply-Chain-Management (SCM) laufen mit traditioneller Technologie. Trotzdem fahre die IT im Backend relativ viele Releases, so Salzsieder. Alles zu SAP auf CIO.de

Die sogenannte Metro API verbindet das agileagile Front­end mit dem etwas gemächlicheren Backend. "Mit dieser Architektur können wir alles über API lose verknüpfen. Und so lange die APIs offen und stabil implementiert sind, haben wir keine Probleme mit verschiedenen Release-Ständen", sagt Salzsieder. Alles zu Agile auf CIO.de

IT-Organisation neu aufgestellt

Eine agile Architektur korrespondiert idealerweise mit einer flexiblen IT-Organisation. Zwar ist sie klassisch nach Demand und Supply in eine IT-Produkt- und eine Operations-Organisation aufgeteilt, doch gibt es mittlerweile mehr als 100 agile Teams, die vielfach virtuell zusammenarbeiten. Dabei setzen sich die Gruppen immer mit Mitarbeitern aus IT, Fachbereichen, User Experience sowie Operations und Product Management zusammen. "Wir haben alle Teams nach agilen Methoden aufgestellt, also mit Product Owner und ScrumScrum Master, egal ob am Front- oder Backend", so der Metro-CIO. Deswegen seien die IT-Prozesse über die gesamte Firma hinweg identisch. Alles zu Scrum auf CIO.de

Zu den Kunden von Metro C&C zählen Hotels, Restaurants, Catering-Unternehmen, Kantinen, Kioske, Imbisse, unabhängige Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen.
Zu den Kunden von Metro C&C zählen Hotels, Restaurants, Catering-Unternehmen, Kantinen, Kioske, Imbisse, unabhängige Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen.
Foto: Metro AG

Als Hauptschnittstelle zwischen IT und Fachbereichen fungiert die Einheit "Portfolio Management", bei der Abteilungen ihre Vorhaben beantragen können. Darüber hinaus gibt es die sogenannten Solution Partner, die als Single Point of Contact den Kontakt zu Ländern und Stakeholdern halten. Damit existiert für jedes Land und jeden Fachbereich ein dedizierter Ansprechpartner in der IT.

Zunächst bewertet das Portfolio Management die eingereichten ProjekteProjekte nach den Kriterien Technologie, Strategie und Business Value. Außerdem gibt es einen übergreifenden Portfolio-Management-Prozess, in den sowohl die Back- als auch die Frontend-Anforderungen einfließen. Wenn die Anforderungen für die Projekte spezifiziert sind, findet die anschließende Produktentwicklung ausschließlich in der IT statt. Alles zu Projekte auf CIO.de

IT-Kennzahlen und Unternehmsfakten der Metro AG.
IT-Kennzahlen und Unternehmsfakten der Metro AG.
Foto: cio.de

"Aktuell haben wir die Portfoliozyklen auf sechs Monate begrenzt und priorisieren danach die gesamte Projekt-Roadmap immer wieder neu", so Salzsieder. Diese Vorgehensweise lehnt sich an das Scaled Agile Framework (SAFe) an, welches eine Vielzahl von agilen Methoden miteinander kombiniert und so die Agilität im gesamten Unternehmen steigern soll.

Dezentraler und lokaler

Interessant werde es, wenn die IT diese Strukturen jetzt international ausrollen werde, sagt Salzsieder. Heute arbeite die IT noch weitgehend zentral an den zwei Standorten in Düsseldorf und Bukarest. Zwar gebe es noch eine kleine Einheit in Indien für Business Services und Helpdesk, doch künftig sollten weitere lokale Standorte in China, Indien und Russland hinzukommen. "Aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Anforderungen in den einzelnen Ländern werden wir stärker lokal arbeiten", so Salzsieder. Es werde kaum gelingen, aus dem europäischen Markt heraus ein gutes Frontend für den chinesischen Markt zu entwickeln.

Deswegen sollen Product Management, User Experience und lokale Entwicklungsmannschaft in den großen Märkten auch lokal angesiedelt sein. Unter Umständen werde man auch mit externen Dienstleistern zusammenarbeiten, die dann über die Metro API lokale Applikationen entwickeln und anbinden könnten. Damit dabei kein Wirrwarr entsteht, gibt die zentrale IT eine strikte Governance vor, die klare Vorgaben macht bezüglich Methoden, Prozessen, Testautomatisierung, Deployments und der Freigabe der endgültigen Versionen. Außerdem dürfen die lokalen Einheiten keine eigene IT betreiben, die steuert nach wie vor die IT zentral.

Innovation Days statt Digital Labs

Bei Innovationen ist Salzsieder weniger streng, sie müssen nach Meinung des CIOs aus den Teams kommen. Von Digital Labs hält er dagegen eher wenig. Um neue Ideen zu entwickeln, veranstaltet er lieber regelmäßig Innovation Days, an denen Mitarbeiter aus dem ganzen Unternehmen teilnehmen können. Dort arbeiten sie mit Design ThinkingDesign Thinking an neuen Projekten und bauen erste Prototypen. "Aus diesen Innovation Weeks generieren wir schon viel Input für unser Geschäft", sagt Salzsieder. Alles zu Design Thinking auf CIO.de

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