Bilanz

Metro leidet unter Tarifstreit und schwachem Russland-Geschäft

02.08.2018
Der Tarifstreit bei der Supermarktkette Real und die anhaltenden Probleme im Russland-Geschäft hinterlassen deutliche Spuren in der Bilanz des Lebensmittelhändlers Metro.

Im dritten Quartal sank der Umsatz des Handelsriesen um 3,7 Prozent auf knapp 9 Milliarden Euro. Der Nettogewinn schmolz um 23,3 Prozent auf 57 Millionen Euro zusammen, wie das Unternehmen mitteilte.

Tarifstreit und schwaches Russland-Geschäft drücken auf die Metro-Bilanz.
Tarifstreit und schwaches Russland-Geschäft drücken auf die Metro-Bilanz.
Foto: Metro

Ausschlaggebend für den Gewinneinbruch waren nach Angaben des Unternehmens nicht zuletzt die Ergebnisbelastungen im Zusammenhang mit der Kündigung des Zukunftstarifvertrages bei Real. Der Konzern will durch den Wechsel aus dem Verdi-Tarifvertrag in einen für das Unternehmen deutlich günstigeren Tarifvertrag mit der Gewerkschaft DHV langfristig Geld sparen. Zunächst führt der Schritt aber zu deutlich höheren Personalkosten.

Denn mit dem Ausstieg aus dem Sanierungstarifvertrag fielen alle mit Verdi vereinbarten Lohnzugeständnisse der Beschäftigten weg. Dies werde "zu deutlich höheren Personalkosten in diesem und dem nächsten Quartal sowie im kommenden Geschäftsjahr" führen, berichtete die Metro. Auf Dauer würden dadurch jedoch die Personalkosten reduziert. Mittlerweile seien bereits mehr als 1250 Mitarbeiter zu den neuen Konditionen eingestellt worden, die nach Angaben von Verdi für die Mitarbeiter durchschnittlich Lohneinbußen von 23 Prozent bedeuten.

Auch das Großhandelsgeschäft in Russland bereitet dem Konzern nach wie vor Probleme. Doch sei es mittlerweile gelungen, den Umsatzrückgang auf dem wichtigen Markt unter anderem durch eine neue Preispolitik deutlich zu verlangsamen, berichtet Konzernchef Olaf Koch.

Die im April wegen Russland gesenkte Prognose für das Gesamtjahr 2017/2018 (Ende September) bestätigte die Metro. Erwartet wird eine leichte Steigerung des operativen Ergebnisses (Ebitda). Der Umsatz soll um mindestens 0,5 Prozent zulegen. Währungseffekte und Ergebnisbeiträge aus Immobiliengeschäften sind dabei ausgeklammert. (dpa/ad)

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