Kostensparen mit Windows?

Microsoft-CEO Ballmer geißelt Open Source

02.11.2004
Von Detlef Scholz
Angesichts eines verschärften Wettbewerbs zwischen Linux und Microsoft-Produkten hat Steve Ballmer einen Brief an die Microsoft-Kunden veröffentlicht. Er vergleicht darin die TCOs (Total Costs of Ownership), die Sicherheitsaspekte und die Lage zu patentrechtlichen Angelegenheiten zwischen Open Source und Windows. Außerdem spricht er über die angeblichen Vorzüge einer Plattform-Migration von Unix nach Windows.

Ballmer beschäftigt sich in seinem Brief zunächst mit den TCOTCO (Total Costs of Ownership). Er beruft sich auf eine Studie der Yankee-Group, in der die TCOs von Linux, Unix und Windows verglichen werden: "Alle großen Linux-Anbieter wie Hewlett-Packard, IBMIBM, Novell und Red Hat fangen nun an, die Preise für technischen Service und Support, Garantie und Schutz vor patentrechtlichen Klagen kräftig zu beaufschlagen." Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu TCO auf CIO.de

Die Studie schließe damit, dass in großen Unternehmen eine Migration von Windows nach Linux drei- bis viermal teurer und drei mal so lange dauere als ein Upgrade von Windows zu einer neuen Version. Für 90 Prozent der Anwender würde ein derart aufwendiger Systemwechsel keine greifbaren geschäftlichen Gewinne mitbringen.

Daher müssten vor allem größere Unternehmen über die niedrigen Anschaffungskosten für Open SourceOpen Source hinausblicken. Was zähle seien die TCOs und der ROIROI (Return on Investment). Ballmer beschreibt anschließend den Fall des Microsoft-Großkunden Equifax. Das Unternehmen musste seinen Mainframe ausbauen, um die Datenbasis für sein Marketing zu vergrößern. Die Firma verbrachte mehrere Monate damit, die Kosten und den Time-to-Market-Zeitpunkt (Zeitspanne von Produktidee bis zur Vermarktung) von Linux und Windows zu vergleichen. Ergebnis laut Ballmer: 14 Prozent weniger Kosten und ein um sechs Monate verkürzter Time-to-Market-Zeitpunkt bei Verwendung von Windows. Alles zu Open Source auf CIO.de Alles zu ROI auf CIO.de

Sicherheit zählt

Als nächstes knüpft sich Ballmer das Thema Sicherheit vor. Er listet auf, was Microsoft diesbezüglich alles geleistet habe.  "Ich denke, es ist fair zusagen, dass keine andere Software-Plattform mehr in die Erforschung von Sicherheitsbelangen, Prozessverbesserungen und Kundenschulung investiert hat als Microsoft."

Erneut bemüht Ballmer eine Forrester-Studie. In ihr werde gezeigt, dass vier der Haupt-Linux-Distributionen sicherheitstechnisch anfälliger seien als Windows. Zudem ginge der Update von Sicherheitsapplikationen bei Open Source viel langsamer vonstatten. Laut Forrester sei die Zeit zwischen Fehlerentdeckung und Fehlerbehebung bei MicrosoftMicrosoft unter allen Anbietern am geringsten. Microsoft habe sämtliche 128 aufgespürten Sicherheitslücken der betrachteten 12-Monats-Periode behandelt. Die Sicherheits-Updates lägen um durchschnittlich 305 Tage vor dem berechneten Krisenausbruch. Auch die Yankee-Group-Studie über den TCO-Vergleich von Linux, Unix und Windows unterstützt Ballmers Argumentation: "Linux-spezifische Würmer und Viren sind Bit für Bit genauso schädlich wie ihre Unix- und Windows-Pendants. Oft sind sie sogar viel heimtückischer." Alles zu Microsoft auf CIO.de

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